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Coup der Pro Idioms

Der Verein Pro Idioms Surselva und Engiadina hat die Mathematik-Lehrmittel der ersten Klasse in die Idiome Sursilvan, Vallader und Puter übersetzt. Überraschend zum Schulanfang 2011/12.

Südostschweiz
16.08.11 - 02:00 Uhr

Von Sabrina Bundi

Obwohl die Regierung im Entwurf des neuen Gesetzes für die Volksschulen des Kantons Graubünden festlegen will, dass die obligatorischen Lehrmittel nicht nur in den Sprachen Deutsch, Italienisch und Rumantsch Grischun, sondern auch in den romanischen Idiomen zu produzieren seien, macht die Pro Idioms bereits jetzt Nägel mit Köpfen.

Der Verein nimmt die Produktion auf ungewöhnliche Weise selber in die Hand. Er hat für rund 30 000 Franken das Mathematiklehrmittel für die erste Klasse drucken lassen. Viele grosse Gemeinden wie beispielsweise Zuoz, Zernez, Samedan oder Scuol hätten dieses ungewöhnliche Vorhaben finanziell sowie auch ideell unterstützt, erläutert Domenic Toutsch, Präsident der Pro Idioms Engiadina, gegenüber der romanischen Nachrichtenagentur ANR.

Laut dem Gesetzesentwurf, der vor rund zwei Wochen den Medien präsentiert wurde, würde der Artikel 34 den Lehrmittelentscheid des Grossen Rates aus dem Jahr 2003 aufheben. Dieser besagt, romanische Lehrmittel seien künftig nur noch in Rumantsch Grischun herauszugeben. Doch für die Pro Idioms ist diese Kompromisslösung nicht genug – und wie es scheint auch nicht schnell genug.

Regierungsrat Martin Jäger ist von der Publikation nur zum Teil überrascht, da die Pro Idioms ein solches Vorhaben der Regierung angekündigt hatte. Bevor das Schulgesetz nicht im Herbst im Grossen Rat besprochen worden sei, könne die Regierung keine konkreten Aussagen machen.

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