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Chur: Trotz Loch in der Kasse 1,2 Mio für eine neue Software

Die Stadt Chur will sich ein millionenteures Computerprogramm für die Bewirtschaftung ihrer Immobilien zulegen. Dies trotz einer (fast) leeren Kasse.

Südostschweiz
19.11.12 - 01:00 Uhr

Von Dario Morandi

Chur. – Eine Schuldenlast, die auf über 100 Millionen Franken ansteigt und 2013 ein knapp neun Millionen Franken grosses Loch im Finanzhaushalt: Trotz dieser Rahmenbedingungen schickt sich die Stadt Chur an, allein für die Beschaffung eines Computerprogramms zur Bewirtschaftung der städtischen Immobilien 1,2 Millionen Franken auszugeben.

Ob die Vorlage am kommenden Donnerstag die Debatte im Gemeinderat überlebt, ist ungewiss. Aus den Reihen des Parlaments sowie in der Öffentlichkeit sind kritische Stimmen zu hören. Dies nicht zuletzt wegen der finanziellen Situation der Stadt und wegen des laufenden Sparprogramms in der Verwaltung.

Stadtpräsident Christian Boner verteidigt hingegen die Anschaffung. «Wir geben zwar viel Geld aus», sagt er. Dafür bekomme der Stadtrat und letztlich auch der Gemeinderat aber «ein gutes Führungsinstrument für die Bewirtschaft der Immobilien». Mit Blick auf den knapp 500 Millionen Franken schweren Liegenschaftenbesitz der Stadt erachtet Boner die Investition als gerechtfertigt. Zudem sei das Projekt vom Gemeinderat in Auftrag gegeben worden.

In der Botschaft zuhanden des Gemeinderates kommt der Stadtrat zum Schluss, dass die 1,2 Millionen Franken innerhalb von fünf Jahren amortisiert sind und jährlich Kosten in Höhe von 350 000 Franken eingespart werden können. Den grössten Posten bildet nicht der Ankauf des Systems, sondern die Datenerfassung, die mit 430 000 Franken zu Buche schlagen soll.

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