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Chelsea demütigt Schalke: 5:0-Gala der Blues

Chelsea hat am fünften Spieltag der Champions League ein Ausrufezeichen gesetzt: Die Blues deklassierten Schalke auswärts 5:0 und erreichten souverän die Achtelfinals. Bayern verspielte in Unterzahl gegen Man City einen 2:1-Vorteil.

Südostschweiz
26.11.14 - 01:00 Uhr

Von Sven Schoch

Fussball. – Vor dem Duell mit dem souveränen Leader der Premier League stand vorwiegend der Schalker Coach Roberto Di Matteo im Zentrum. Ausgerechnet jener Mann, der die Blues 2012 zum grössten Triumph ihrer Geschichte führte, sollte seinen Ex-Klub nun stoppen. Nach 44 Minuten waren alle Vorhaben und konstruierten Geschichten Makulatur. Die «Knappen» und mit ihnen ihr neuer Coach wurden blossgestellt. Verteidiger Terry (2.) und der Brasilianer Willian (29.) hatten S04 mit ihren Treffern derart verunsichert, dass Kirchhoff, notabene umgeben von zwei Mitspielern, in panischer Desorientierung kurz vor der Pause ein Eigentor produzierte. Der Zusammenbruch ging in der Schlussphase weiter: Altmeister Drogba erhöhte auf 4:0, Ramires demütigte den desillusionierten Bundesligisten mit dem 5:0.

Di Matteo gefiel sich im Vorfeld als taktischer Geheimniskrämer. Auch Minuten vor dem Anpfiff mochte er sein System in der Abwehr (eine Dreier- oder Vierer-Formation?) im TV-Interview partout nicht veröffentlichen. Seiner Equipe hat er den Game-Plan offenbar auch zu wenig detailliert erklärt – anders ist der miserable Auftritt und das abrupte Ende von Di Matteos Heimsiegesserie nach vier Partien kaum zu erklären. Die schallende Ohrfeige zur Unzeit kostet Schalke womöglich einen Platz im Achtelfinal – der permanent kritisierte Vorgänger Jens Keller erfüllte diese Vorgabe bis zu seiner Freistellung ausnahmslos. Die Welle der Kritik dürfte nach dem grössten CL-Fiasko seit dem 1:6 gegen Real nun auch den Italo-Schweizer Di Matteo mit voller Wucht erfassen. Zumindest während der nächsten Tage ist er primär der «Schalke-05-Trainer».

Bayerns 2:2 in Unterzahl

Sergio Agüero rückte in Manchester mit drei Treffern ins Zentrum. Als der City eine weitere bittere Heimniederlage drohte, profitierte der Topskorer der Premier League von zwei schweren Abwehrfehlern des personell dezimierten Gruppensiegers. Das späte Comeback der unberechenbaren Engländer leitete ausgerechnet Alonso mit einem seiner seltenen Fehlpässe ein. In der 91. leistete sich Weltmeister Boateng den nächsten und letzten fatalen Aussetzer. Bayerns erste Saisonniederlage in Manchester ist nicht nur der späten Blackouts bemerkenswert. Nach einer frühen roten Karte gegen Benatia (20.) - der marokkanische Verteidiger hatte Agüero in höchster Not regelwidrig gestoppt und so den Penalty zum 0:1 verschuldet - hatte der zuvor während 18 Partien ungeschlagene deutsche Meister innerhalb von fünf Minuten vor der Pause einen temporären Umschwung inszeniert. Zunächst düpierte Xabi Alonso den schlecht positionierten Keeper Joe Hart mit einem Freistoss, ehe Robert Lewandowski eine Vorlage Boatengs dank seiner überragenden Athletik und seinem perfekten Timing in der Luft zum 2:1 verwertete. Ein weiterer makelloser Abend bahnte sich an, bis Agüero in den Schlussminuten sein Veto einlegte. Damit ist die City im Pool E zurück im Geschäft. Dank des spektakulären Finishs steht am 10. Dezember eine Finalissima im Römer Olimpico an.

Römer Frust

Die AS Roma ihrerseits hatte im wegen einer Uefa-Sanktion zum dritten Mal leeren Moskauer Stadion mehrere Matchbälle vergeben, ehe den Gästen in der 93. Minute ein womöglich kursweisender Erfolg entglitt. Für den punktgleichen Dritten ZSKA, der im Championat nach drei Fehltritten in Serie in erhebliche Schwierigkeiten geraten ist, erzwang Wassili Beresuzki aus grosser Distanz den glückhaften Ausgleich.

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