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Bündner Geld für die Mafia in Kalabrien?

«Vier Prozent der Bausumme des Kohlekraftwerks in Saline Joniche wird die Repower-Tochter SEI der kalabrischen ‘Ndrangheta bezahlen müssen, um von ihr unbehelligt zu bleiben.

Südostschweiz
04.10.12 - 02:00 Uhr

«Vier Prozent der Bausumme des Kohlekraftwerks in Saline Joniche wird die Repower-Tochter SEI der kalabrischen ‘Ndrangheta bezahlen müssen, um von ihr unbehelligt zu bleiben.» Dies sagt der stellvertretende kalabrische Anti-Mafia- Staatsanwalt Nicola Gratteri offen in die Kamera der Sendung «Falò: Ombre e carbone» des Schweizer Fernsehens vom vergangenen Freitag. Vier Prozent, das sind 50 bis 60 Millionen Franken, je nachdem von welcher Angabe über die projektierte Bausumme man ausgeht. Dass am Tag des Interviews zehn Kilogramm Sprengstoff gefunden wurden, mit denen Gratteri in die Luft gesprengt werden sollte, ist wohl kein Zufall. Die ‘Ndrangheta arbeitet zwar meist subtil, schreckt aber zur Einschüchterung und Vergeltung auch vor Morden und Morddrohungen nicht zurück. Wer gegen sie arbeitet, wie Nicola Gratteri, ist stets in Todesgefahr. Niemand ist in seinen Aussagen glaubwürdiger als er, der schon Hunderte von Mafiosi hinter Gitter gebracht hat. Umso erstaunlicher die Aussagen unseres Energiedirektors Mario Cavigelli als Vertreter der Bündner Regierung, der im selben Film zu Worte kommt. Die Behörden in Italien würden das schon richten, es sei nicht Aufgabe der Bündner Regierung, der «privaten» Firma Repower Vorschriften zu machen. Tatsache ist jedoch, dass sich Repower zu knapp 80 Prozent im Besitz der öffentlichen Hand befindet, nämlich zu 46 Prozent beim Kanton Graubünden und der Rest über die Anteile von Axpo und Alpiq bei etlichen Schweizer Kantonen und Städten sowie Frankreich und Deutschland.

Glaubt die Bündner Regierung tatsächlich, der italienische Staat werde der kriminellen Energie der in Kalabrien traditionell tief in der Gesellschaft verankerten, mächtigen ‘Ndrangheta so schnell Herr werden? Was den italienischen Anti-Mafia-Behörden mit grossem personellem und finanziellem Einsatz über die Jahrzehnte nicht gelang, würde sie jetzt husch, husch für Repower hinkriegen?

Jeder aufgeklärte Bürger weiss, dass die ‘Ndrangheta Politik, Wirtschaft und Rechtsstaat massiv infiltrieren konnte. Wollen wir diese Kräfte wirklich mit 50 bis 60 Millionen Franken unterstützen?

Angela Capelli, Nic Rüdisühli

Verein Zukunft statt Kohle

Im Namen der CVP Trimmis möchte ich Ihnen, liebe Stimmbürgerinnen und Stimmbürger, ganz herzlich für Ihre wertvolle Unterstützung anlässlich der Gemeindewahlen vom 23. September danken. Dank Ihrer grossen Hilfe haben die ausgewiesenen Kandidatinnen und Kandidaten der CVP den gerechten Lohn für ihre kompetente und engagierte Arbeit für Trimmis erhalten.

Mit dem besten Resultat aller Kandidierenden ist Beat Niederer als Gemeindepräsident bestätigt worden. Spitzenplätze in allen Gremien, zu denen die Kandidatinnen und Kandidaten der CVP zur Wahl antraten, sind ein deutliches Zeichen der Wertschätzung einer ehrlichen Arbeit.

Ich bin mir bewusst, dass durch Ihren Vertrauensbeweis eine grosse Verantwortung auf unseren Schultern liegt. Ich bin aber auch überzeugt, dass unsere Kandidatinnen und Kandidaten in ihren Funktionen gute Politik zu Ihrem Wohle und zum Wohle von Trimmis leisten werden. Crispin Joos,

CVP Ortsparteipräsident,

Trimmis

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