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Bündner Besuch in Umunumo

Seit Jahren leisten die Helfer der Bündner Stiftung «Tür auf – mo vinavon» im Süden Nigerias Entwicklungshilfe. Bei ihrem letzten Aufenthalt kam ein Bekannter zu Besuch: Botschafter Daniel Cavegn.

Südostschweiz
16.04.14 - 02:00 Uhr

Der Aufbau der Mbara Ozioma Berufsschule in Umunumo im Süden Nigerias ist in vollem Gange. Eine Berufsschule, die in drei bis vier Jahren 180 Jugendlichen eine Ausbildung in Holz- und Metallbearbeitung sowie Elektrotechnik bieten soll. Am Bau und der Finanzierung der 1,8 Millionen teuren Ausbildungsstätte beteiligt ist die Stiftung «Tür auf – mo vinavon» aus der Surselva, die sich bereits seit Jahren gemeinsam mit dem Entwicklungshilfeprojekt Mbara Ozioma in Nigeria engagiert. Der nigerianische Priester Ozioma Nwachukwu ist in der Surselva kein Unbekannter, er arbeitete einige Jahre als Jugendseelsorger der Cadi und lebte in Sedrun.

Aus Sedrun stammt auch Daniel Cavegn, seit letztem Jahr stellvertretender Schweizer Botschafter in der nigerianischen Hauptstadt Abuja. In Umunumo ist er mit der Schweizer Reisegruppe der Stiftung «Tür auf – mo vinavon» unter der Leitung von dessen Präsidenten Roland Just zusammengetroffen, um sich die Baustelle anzuschauen.

Praxisbezug ist wichtig

Cavegn sprach seine Unterstützung für das Projekt aus. Zwar verfüge er nur über wenig Mittel, um Mbara Ozioma direkt zu unterstützen. Nigeria sei kein Schwerpunktland der Schweizer Entwicklungshilfepolitik. In Nigeria leben nur 200 Schweizer und es gebe nur wenigen Schweizer Unternehmen, darunter eine grosse Produktionsstätte von Nestlé in Lagos. Als Fachleiter für Wirtschaft und Politik in der Schweizer Botschaft verfüge er jedoch über Informationen und Kontakte, die dem Projekt Türen öffnen könnten. Denn «die Berufsschule von Mbara Ozioma ist neuartig für Nigeria und entspricht einem grossen Bedürfnis», so Cavegn. Vor allem gefällt ihm, dass die Schule Ihren Schwerpunkt auf die Praxis legt. Dieser Bezug sei in der staatlichen nigerianischen Berufsbildung zu wenig vorhanden, vor allem wegen der fehlenden Werkzeuge und Maschinen. In der Berufsschule Mbara Ozioma werden die Schüler viel Zeit in einer Werkstatt verbringen und je nach Ausbildungsstand kleine Aufträge ausführen können. Die ersten Lehrlinge werden bereits im Herbst eine Handwerkerausbildung beginnen. (bt)

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