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Berlusconi verliert in Mailand

Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi hat bei der zweiten Runde der Kommunalwahlen herbe Niederlagen kassiert. Die Kandidaten seiner Partei unterlagen bei der Stichwahl um das Bürgermeisteramt in Mailand und in Neapel.

Südostschweiz
31.05.11 - 02:00 Uhr

Von Thomas Paul

Die konservative Amtsinhaberin Letizia Moratti wurde als Kandidatin der Partei Volk der Freiheit (PdL) in Berlusconis Heimatstadt Mailand von dem linksgerichteten Kandidaten Giuliano Pisapia übertrumpft, wie das Innenministerium in Rom mitteilte.

Pisapia errang demnach nach Auszählung der Stimmen aus 1195 der 1251 Wahllokale gut 55 Prozent, Amtsinhaberin Moratti bekam knapp 45 Prozent der Stimmen. Die Wirtschaftsmetropole war 18 Jahre lang Hochburg von Berlusconis Partei. In den vergangenen 15 Jahren hatte es die Linke nicht einmal in die Stichwahl geschafft.

Persönliche Schlappe

Der Verlust Mailands ist nicht nur eine persönliche Schlappe für Berlusconi, sondern stellt auch seine Regierung vor eine Zerreissprobe. Berlusconi hatte die Wahlen – zwei Jahre vor den nächsten Parlamentswahlen – zu einem «nationalen Test» für seine Person und die Regierung ausgerufen.

Zuletzt sagte Berlusconi beschwichtigend, dass auch bei einer Niederlage seine Mitte-rechts-Regierung mit der Lega Nord in Rom nicht am Ende sein werde. Als hätte er seine Niederlage geahnt, reiste Berlusconi gestern zu einem offiziellen Besuch nach Rumänien.

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