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Berghilfe unterstützt innovative Bauern

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Südostschweiz
29.01.15 - 01:00 Uhr

Wie weiter mit der Landwirtschaft? Rentiert sich der eigene Betrieb auch noch in den kommenden Jahren oder für die nächste Generation? Gehen Aufwand und Ertrag noch einher? Dies sind nur einige Fragen, die wohl in jedem landwirtschaftlichen Haushalt auf der Agenda stehen. Was sind die Antworten darauf? «Von einer einzigen Einnahmequelle kann man im Berggebiet meist nicht mehr leben», teilte die Schweizer Berghilfe gestern anlässlich der Präsentation ihrer nationalen Sammelkampagne für 2015 mit. Neue Bedürfnisse würden neue Angebote fordern. Jeder, der erfolgreich sein wolle, müsse sich dementsprechend anpassen.

Gerade bei der Schweizer Bergbevölkerung wird daher nicht mehr ausschliesslich einem Standbein vertraut. Zusätzliche Einnahmequellen müssen her. In der Diversifikation sieht die Schweizer Berghilfe eine mögliche Lösung und möchte mit ihrer Sammelaktion, welche vom 1. bis 15. Februar läuft, die Schweizer Bevölkerung zu Solidarität aufrufen.

Viele Menschen in den Bergen sind laut der Schweizer Berghilfe heute gezwungen, zusätzliche Standbeine aufzubauen. Am Anfang stünden immer Kreativität und der Mut zu neuen Ideen. Doch nur mit viel Arbeit, grossem Engagement und teils beträchtlichen Investitionen sei es möglich, solche Erweiterungsschritte zu realisieren. Hier möchte die Schweizer Berghilfe ansetzen und die Bergbevölkerung finanziell unterstützen, sollte jemand eine notwendige Investition in eine zusätzliche Erwerbsquelle nicht aus eigener Kraft stemmen können. «Die grossen Anstrengungen der ideenreichen und engagierten Menschen im Berggebiet werden von breiten Kreisen der Schweizer Bevölkerung anerkannt», sagt Willy Gehriger, Stiftungsratspräsident der Schweizer Berghilfe.

Dies zeigen auch die Zahlen des vergangenen Jahres. Rund 24 Millionen Franken an Spendengeldern gingen 2014 bei der Schweizer Berghilfe ein. Alleine in Graubünden wurden dadurch insgesamt 61 Projekte in den Bereichen Landwirtschaft, Tourismus, Gewerbe, Wald und Holz, Bildung, Energie, Gesundheit sowie Nothilfe mit insgesamt 2,54 Millionen Franken unterstützt. «Die Solidarität ist intakt», so Gehriger.

Wie man dank grossem Einsatz und guter Ideen zu zusätzlichen Standbeinen kommt, zeigt das Beispiel des Landwirtepaares Markus und Martina Dönz aus Urmein. Sie betreiben im Haupterwerb Rinderaufzucht. Am Heinzenberg wachsen aber auch 7000 Nordmanntannen, 800 davon werden jedes Jahr als Christbäume verkauft. Diversifikation bedeutet bei Markus Dönz und seiner Frau Martina ausserdem, dass sie im Winter die Ski­hütte in Oberurmein betreiben. Nicht selten steht das Ehepaar bis spätabends in Küche und Gaststube und kümmert sich mit den Angestellten um die Gäste. «Bei so vielen verschie­denen Arbeiten beweisen Dönz tagtäglich eine unglaubliche Flexibilität und enorme Einsatz­bereitschaft», sagt Regula Straub, Geschäftsführerin der Schweizer Berghilfe. «Wenigstens konnten wir sie etwas vom finanziellen Druck beim Bau ihres neuen Stalls entlasten.»

Die ist eine ausschliesslich durch Spenden finanzierte Stiftung mit dem Ziel, die Existenzgrundlagen und Lebensbedingungen der Schweizer Bergbevölkerung zu verbessern. Die finanzielle Unterstützung soll dazu beitragen, Wirtschafts- und Lebensräume zu entwickeln, die regionale Kultur zu erhalten, die Landschaft zu pflegen und der Abwanderung aus dem Berggebiet entgegenzuwirken.

Im Winter Gastronomen: sorgt zusammen mit ihrem Mann Markus Dönz in der für das Wohl der Gäste.

Vor Weihnachten auch im Angebot: Im Dezember geht es in der Baumschule von hoch her.

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