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Bankangestellter beklaute eigene Kunden

Das Schwyzer Strafgericht hat einen Angestellten einer Bank in Lachen zu einer bedingten Freiheitsstrafe verurteilt. Der Mann hatte über Jahre hinweg Kundengelder erschlichen und privat verschleudert – insgesamt über eine Million Franken.

Südostschweiz
20.11.12 - 01:00 Uhr

Von Martin Risch

Kanton. – Der Fall wurde vor Schwyzer Strafgericht verhandelt, und zwar im abgekürzten Verfahren. Das heisst, der Banker ist im Wesentlichen geständig. Der Mann hat zwischen Juli 2003 und Dezember 2007 als Angestellter einer Bank in Lachen und später bei einer Bank in Richterswil in 74 Fällen Kundengelder erschlichen. Aus der Medieninformation, die das Schwyzer Strafgericht versandt hat, geht hervor, dass der Banker insgesamt über eine Million Franken für private Zwecke veruntreut hat.

Wie konnte der Mann so betrügen?

Der Mann gab jeweils der verantwortlichen Person an der Bankkasse an, er benötige Bargeld der Kunden, das er diesen nach Hause bringen beziehungsweise diesen übergeben werde. So rückten die Kassenverantwortlichen rund 880 000 Franken eines Kunden X heraus und gut 190 000 Franken eines Kunden Y. Um ans Geld zu gelangen, fälschte der Täter auf Bankbelegen auch die Unterschriften der geschädigten Kunden. Dies tat er insgesamt in 79 Fällen – auch, um zu verhindern, dass die unbefugten Geldbezüge entdeckt wurden.

Zivilforderungen anerkannt

Das Geld verbrauchte der Bankangestellte wie erwähnt für private Zwecke. Dies wird ihn nun aber teuer zu stehen kommen. Das Schwyzer Strafgericht hat den Banker im Sinne der Anklage im abgekürzten Verfahren des mehrfachen Betrugs und der mehrfachen Urkundenfälschung schuldig gesprochen. Dafür kassiert er eine bedingte Freiheitsstrafe von 16 Monaten, die bei einer Probezeit von zwei Jahren aufgeschoben wird. Zudem wurden die Verfahrenskosten dem Beschuldigten auferlegt.

«Arglistig»

Ausschlaggebend für das Urteil war vor allem auch, dass der Mann «arglistig» vorgegangenen sei, weil zwischen der kassenverantwortlichen Person ein besonderes Arbeits- und Vertrauensverhältnis bestand. Weiter wird sich der Mann auch für die Betrugssumme verantworten müssen, die in einem Zivilverfahren verhandelt wird. Im Urteil des Strafgerichts wurde vorgemerkt, dass der Verurteilte die Forderungen grossmehrheitlich anerkannt hat.

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