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Babysitter und Eltern kommen auf der Vermittlungsplattform zusammen

Das Rote Kreuz Graubünden hat im Internet eine Babysitter-Vermittlungsplattform eingeführt. Seit Anfang August ist die Testphase online, jetzt ist die Plattform bereit für den Betrieb.

Südostschweiz
24.10.14 - 02:00 Uhr

Seraina Sprick

Die Vermittlung zwischen Eltern und Babysittern war früher um einiges einfacher: Die Städter, Dörfler und Quartierler kannten sich untereinander und konnten sich einen Babysitter organisieren. Mittlerweile hat sich die Situation verändert. Die Menschen leben anonymer und es ist schwieriger geworden, einen Babysitter-Auftrag zu erhalten oder einen Babysitter zu engagieren. Deshalb hat das Rote Kreuz Graubünden (RKG) die Babysitter-Vermittlungsplattform ins Leben gerufen. Die Plattform ist aus den Babysitter-Kursen entstanden, die das RKG seit vielen Jahren für Jugendliche ab 13 Jahren anbietet. Die neue Plattform soll jetzt Eltern und Babysitter im ganzen Kanton schneller und einfacher zusammenbringen.

Ein gutes Fundament schaffen

Auf der Babysitter-Vermittlungsplattform können sich nur diejenigen anmelden, die den Babysitterkurs des RKG abgeschlossen haben, wie es in den AGB’s der Plattform heisst. «Die Kurse finden in mehreren Regionen statt, wir versuchen, den ganzen Kanton abzudecken», sagt Cornelia Bischof, Abteilungsleiterin für Bildung und Gesundheitsförderung. Die Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer erwerben unter anderem Sicherheit im Umgang mit Säuglingen und Kindern im Alter von drei Monaten bis zu sechs Jahren, wie es in den Zielen des Babysitterkurses heisst. Sie lernen somit das erste Rüstzeug für das Babysitten.

Madeleine Salzgeber-Künzli, Projektverantwortliche des Babysitterkurses, erklärte gestern vor den Medien: «Unser Ziel ist es, einen qualitativ guten Kurs anzubieten. Wir wollen den Kursteilnehmern ein gutes Fundament bieten. Aber ohne die Familien, bei denen die Teilnehmer praktische Erfahrungen sammeln können, geht es nicht.»

Mehr Babysitter als Anfragen

Im Juni dieses Jahres lief die Testphase der Babysitter-Vermittlungsplattform in Chur an. Mitte August wurde sie auf den ganzen Kanton ausgeweitet. Momentan haben sich doppelt so viele Babysitter angemeldet wie Eltern. «Wir versuchen mit unserem Kick-off noch mehr Eltern zu bewegen ihr Vertrauen in unsere Plattform zu setzen», erklärt Therese Spescha, Verantwortliche für Kommunikation und Marketing. Ein wichtiger Aspekt sei die Anonymität der Babysitter. «Unsere Plattform richtet sich primär an Jugendliche, und uns ist es wichtig, dass diese so lange wie möglich anonym bleiben dürfen», erklärt Spescha. Bei einer Anfrage der Eltern auf das Babysitterprofil, sehen die Babysitter das ganze Profil der Eltern und einige wichtige Informationen. Die Eltern, die die Anfrage getätigt haben, sehen jedoch nur das Alter und das Geschlecht des Babysitters. «Wir grenzen uns bewusst von anderen Babysittervermittlungs-Plattformen ab, an der sich auch Menschen anmelden können, die keinen Kurs besucht haben. Auch halten wir nichts davon, dass die Profilbilder der Jugendlichen für jeden ersichtlich sind», erklärt Spescha.

Die Sympathie muss stimmen

Eltern, die auf der kurzfristigen Suche nach einem Babysitter sind, sind auf der Seite des RKG fehl am Platz. Eine gute Einführung und ein Kennenlernen der Eltern und des Babysitters seien sehr wichtig. Erst nach dem Schnuppergespräch, nach gegenseitiger Sympathie und Einverständniserklärung könne man von einem Zusammenbringen reden, meint Spescha.

Ähnlich sieht das auch Samira Caviezel, die für ihre Tochter auf der Plattform einen Babysitter suchte: «Ich habe mehrere Babysitter angefragt und habe mit ihnen jeweils einzeln zum Kaffee abgemacht, um sie näher kennenzulernen». Sie habe als erstes darauf geachtet, wie die Harmonie zwischen ihrer Tochter und dem Babysitter ist und ist so dann auch fündig geworden. Vertrauen zu dem Babysitter habe man von Anfang an, aber natürlich sei es manchmal schwierig, sein Kind in eine fremde Obhut zu geben. «Aber es ist auch eine gute Übung für die Eltern und lange bin ich nie weg», sagt Caviezel.

Weitere Informationen unter www.babysitter.srk-gr.ch

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