Bücher, Dokus und ein Spielfilm geplant

Eine wahre Geschichte voller Spannung und Emotionen mit der Aussicht auf einen glücklichen Ausgang: Über das Drama um die rund zehn Wochen lang in der chilenischen Mine San José gefangenen 33 Bergleute sind Bücher und Dokumentarfilme sowie ein Spielfilm geplant.Auch die tagesaktuellen Medien reissen sich seit Wochen um die Geschichte, sodass sich zur Bergung mehr als 1700 Journalisten aus aller Welt vor der kleinen Gold- und Kupfermine einfanden. «Das ist ein Märchen, das weitergeht, eine Geschichte, die alle Elemente eines epischen Romans bietet», erklärt der Kommunikationswissenschaftler Mauricio Tolosa aus Santiago.Das tragische Unglück am 5. August, die unverhoffte Entdeckung der Verschütteten nach 17 Tagen bangen Wartens und schliesslich die spektakuläre Bergung der Minenarbeiter: Angesichts von so viel Dramatik sei die Faszination der Medien verständlich.«Diese Geschichte ist unglaublich», sagt auch der chilenische Filmemacher Rodrigo Ortuzar, der bereits an einem halbdokumentarischen Spielfilm arbeitet. «Sie sind gefangen in 700 Metern Tiefe, dies wird sie verändern. Sie bilden eine eigene Gesellschaft. All das ist atemberaubend.»Das Drama hat die Aufmerksamkeit auch auf die sonst weitgehend unbeachtete, armselige Minenstadt Copiapo gelenkt, in der viele der Verschütteten wohnen. Nahe dem Spital, in dem die Bergleute zunächst untersucht werden, hat die Stadt eine riesige Leinwand errichtet, auf der jede Minute der Rettung übertragen werden soll.Einige Anrainer vermieteten ihre Wohnungen mit Blick auf das Spital für 120 Dollar pro Tag an Journalisten. Angesichts solcher Auswüchse wird auch Kritik laut. «Die Geschichte folgt manchmal den Regeln einer Realityshow», sagt Tolosa. «Eine eingeschlossene Gruppe, eine Kamera, die ihnen folgt und eine Auswahl an Bildern, bei der niemand weiss, nach welchen Kriterien sie getroffen wird.» Roser Toll, San José