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Autoverwertungsbetrieb in Näfels total niedergebrannt

Sechs Stunden Dauereinsatz für die Feuerwehr. Trotzdem kann sie die in Flammen stehende Gewerbe- und Abstellhalle auf dem Zschokke-Areal nicht mehr retten. Auch die Fahrzeuge darin nicht. Dafür die umliegenden Gebäude.

Südostschweiz
12.10.12 - 02:00 Uhr

Von Assunta Chiarella

Näfels. – Beissender Russgeruch und Rauch wehen einem am Donnerstag gegen Mittag auf dem Zschokke-Areal in Näfels entgegen. Am Boden liegen mehrere Wasserschläuche, die im Vorfeld benutzt wurden.

Mittendrin stehen die Feuerwehrleute der Feuerwehren aus Näfels und Mollis sowie Ober- und Niederurnen. Gemeinsam treffen sie noch die letzten Sicherheitsvorkehrungen.

Eine Feuerwehr genügte nicht

Die Gesichter und Hände der Männer weisen Russspuren eines gefährlichen Einsatzes auf, der erfolgreich gemeistert wurde, wie Feuerwehrkommandant Hans Schuler erläutert: «Als wir auf dem Zschokke-Areal eintrafen, stand der Autoverwertungsbetrieb bereits in Vollbrand.»

Als erste Massnahme bot Schuler die Feuerwehr Nieder-/Oberurnen auf, um die umliegenden Gebäude zu sichern. Gemäss Schuler konnte das Feuer rasch unter Kontrolle gebracht und somit das Schlimmste verhindert werden.

Sachschaden in sechsstelliger Höhe

Nach dem Aufgebot standen insgesamt rund 60 Personen im Einsatz, bestehend aus Samaritern, Polizisten und 54 Feuerwehrleuten.

Unterstützt wurde der Einsatz durch das Tanklöschfahrzeug sowie den Atemschutz der Feuerwehr Nieder-/Oberurnen. Trotz des koordinierten Einsatzes konnte ein Totalschaden an der Halle nicht verhindert werden.

Die Ermittlungen zum Grossbrand laufen im Moment auf Hochtouren. Gemäss Daniel Menzi, Mediensprecher der Kantonspolizei Glarus, beläuft sich der Gesamtschaden auf mehrere Hunderttausend Franken: «Die Spurensicherung und Ermittlung der Brandursache wird sich aufgrund der Einsturzgefahr etwas hinauszögern.»

Zudem bestehe die Gefahr, dass versteckte und unzugängliche Hohlräume sich erneut entzünden könnten, wie der Näfelser Feuerwehrkommandant Schuler ausführt: «Bis Freitag, 7 Uhr, werden mehrere Brandwachen stundenweise vor Ort sein. Die Überwachung dient dazu, möglichen Glutnestern entgegenzuwirken.»

Gezielt reagieren und koordinieren

Der Brand wurde der Einsatzzentrale am Donnerstag um 5 Uhr von einem Einwohner gemeldet. Laut Kommandant Schuler war die Feuerwehr innert dreier Minuten vor Ort.

Die Löscharbeiten und die Sicherung der umliegenden Gebäude dauerten an die sechs Stunden. Zu beachten galt es dabei unter anderem, dass es sich bei der Halle um eine Stahlkonstruktion handelt, was ein zusätzliches Gefahrenpotenzial birgt: «Die grösste Herausforderung stellte die Stahlkonstruktion dar, da sie durch das Feuer ganz in sich hätte zusammenbrechen können», erklärt Kommandant Schuler.

Neben der Sicherstellung der umliegenden Gebäude war auch die Beschaffung des Wassers nicht ganz einfach: «Die hierfür benötigte Wassermenge beträgt zirka 25 000 Liter.» Zum Zeitpunkt des Brandes befanden sich im Inneren der Halle mehrere Personenwagen sowie landwirtschaftliche Fahrzeuge, die allesamt total niedergebrannt sind.

Der Vermieter der Gewerbehalle ist

This Jenny, der zugleich auch Besitzer des gesamten Zschokke-Areals ist. Am Donnerstag befand sich der Glarner Politiker in der Ständeratskommission in Bern. Trotzdem war This Jenny für eine Stellungnahme zum Brand bereit: «Das ist für mich keineswegs eine erfreuliche Nachricht. Dieser Brand ändert jedoch nichts an meinem künftigen Bauvorhaben.» Nach Aussage von Jenny habe der auswertige Mieter vorwiegend Oldtimer in der Halle eingestellt.

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