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Autofahren 2.0 – der Internet-Hotspot auf vier Rädern

Autofahren wird immer smarter. Dafür sorgt neue Technik, welche den Wagen in einen Internet-Hotspot verwandelt, und immer mehr spezielle Angebote sowie Apps für Automobilisten.

Südostschweiz
12.03.13 - 01:00 Uhr

Von Kurt Haupt (sda)

Genf. – Am internationalen Autosalon, der zurzeit in Genf stattfindet, spielt das Internet eine immer grössere Rolle. Wichtigster Trend ist, dass sich das Auto in eine «moderne Stube» verwandelt, in der alle Annehmlichkeiten des Internets vorhanden sind. Wie einfach sich das realisieren lässt, präsentierte BMW bereits in Deutschland. Ein eingebauter Empfänger für das mobile und schnelle Datennetzwerk LTE verwandelt das Auto in einen «mobilen Hotspot». Das heisst, nicht mehr das Smartphone muss sich um die Verbindung ins Internet kümmern, sondern das Fahrzeug verbindet sich selber mit dem Netzwerk. Im Auto steht dann einfach ein drahtloses Internet zur Verfügung.

Das bringt zahlreiche Vorteile: Das Auto verbindet sich mit optimierten Antennen zuverlässiger mit dem schnellen Handynetz via LTE. Dank WLAN können Tablets und mobile Spielkonsolen im Auto das Internet genauso einfach nutzen wie von zu Hause gewohnt. Bereits hat ein Autovermieter angekündigt, in Zukunft alle seinen Edelkarossen mit einem mobilen Hotspot auszurüsten.

Autoradio mit Millionen Songs

Von solch perfekter Internetanbindung profitiert natürlich auch der Mediengenuss im Auto. Statt knacksendem UKW oder nicht überall verfügbarem Digitalradio via DAB kann man auf seiner Reise unter Zehntausenden von Internetradiostationen auswählen.

Der Autohersteller Volvo ist sogar noch einen Schritt weiter gegangen und hat den Musikverleihdienst Spotify in sein Autoradio integriert. Der Hersteller zeigt am Autosalon sein neues sprachgesteuertes Car-Unterhaltungssystem Sensus Connected Touch, das dem Fahrer die Musikwünsche von den Lippen abliest. Es genügt, Interpreten und Titel laut auszusprechen, damit Spotify den Song in seinem 20 Millionen Musiktitel umfassenden Angebot sucht und abspielt. Gegen eine Monatsgebühr kann man so viele Songs konsumieren, wie man will. Für den Internetzugang nutzt das verständnisvolle Autoradio ein Smartphone und einen angestöpselten USB-Stick mit 3G-Modem. So lässt sich ein beliebiges Abo für mobilen Internetzugang nutzen. Ein Stunde Musik belastet aber das Internetbudget mit bis zu 60 Megabyte, was im Ausland sehr teuer werden kann.

Das smarte Autoradio basiert übrigens auf dem Betriebssystem Android und verfügt über einen grossen 7-Zoll-Farbbildschirm. Deshalb können auf ihm auch andere Internetdienste wie Google Maps und Wikipedia genutzt oder beliebige Websites abgerufen werden.

Hotspot zum Nachrüsten

Um sein Auto internettauglich zu machen, muss man allerdings keine neue Karosse kaufen. Der Hotspot im Auto lässt sich auch in bestehenden Fahrzeugen recht einfach und günstig nachrüsten. Mobile WLAN-Hotspots in der Grösse einer Zigarettenschachtel werden mit einer SIM-Karte versehen und an die 12-Volt-Steckdose gestöpselt. Dann versorgen sie via WLAN Smartphones und andere Mobilgeräte mit Internet und E-Mail. Diese kleinen, gut 100 Franken teuren Mini-Hotspots sind auch im Ausland praktisch, weil sie einfach mit einer lokalen SIM-Karte und günstigem Internetabo genutzt werden können.

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