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Auf die sieben fetten Jahre folgen noch zwei weitere

Die prognostizierten roten Zahlen in der Bündner Staatsrechnung sind erneut vertagt worden. 2011 resultierte ein Überschuss von 103 Millionen, und auch im laufenden Jahr wird erneut ein Ertragsüberschuss erwartet.

Südostschweiz
25.02.12 - 01:00 Uhr

Von Norbert Waser

Wenige Tage vor ihrer definitiven Übernahme des Finanzdepartements hat gestern Regierungspräsidentin Barbara Janom Steiner die Zahlen der Staatsrechnung 2011 präsentiert. Und wie schon ihr in den Ständerat gewählter Vorgänger Martin Schmid im letzten Jahr musste auch sie erklären, weshalb aus einem budgetierten Defizit von 20 Millionen ein «äusserst erfreulicher» Überschuss von 103 Millionen Franken entstanden ist. «Weniger Ausgaben als geplant und unerwartet hohe Einnahmen, vor allem bei den Steuern», lautet die simple Erklärung. Und weil inzwischen bekannt ist, dass es 2012 nicht budgetierte Einnahmen von 16 Millionen Franken aus den Ausschüttungen der Nationalbank geben wird, konnte Barbara Janom Steiner bereits in Aussicht stellen, dass sie 2013 nach ihrem ersten Jahr als Finanzdirektorin anstelle des budgetierten Defizits von 29 Millionen wohl ebenfalls schwarze Zahlen präsentieren kann.

260 Millionen zurückgelegt

Mit dem erneut dreistelligen Überschuss ist das Nettovermögen des Kantons inzwischen auf 1,318 Milliarden Franken angestiegen; noch 2004 wies der Haushalt eine Nettoverschuldung von 159 Millionen aus. Dies bewog die Regierung, ausserordentliche Zuweisungen von 260 Millionen Franken vorzunehmen. 220 Millionen werden der Spezialfinanzierung des interkommunalen Finanzausgleichs zugewiesen, weitere 40 Millionen Franken als Reserve für die Erneuerung des Albulatunnels der Rhätischen Bahn zurückgelegt. Buchhalterisch resultiert deshalb in der Staatsrechnung 2011 ein Verlust von 155 Millionen Franken.

Rekord bei Grundstückgewinn

Die Abweichung von 35 Millionen Franken bei den Steuern erklärte Andrea Seifert, Vorsteher der Finanzverwaltung, einerseits mit der nach den Steuersenkungen zu vorsichtigen Budgetierung. Einen Rekordwert von über 50 Millionen Franken erreichten zudem die Grundstückgewinnsteuern, die vor allem im Oberengadin reichlich flossen.

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