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Auf der Alp Egg kann man schon bald «cheibe guet» essen

Ab dem 25. Oktober werden Maja Giezendanner und Ruedi Fischer in der Bergwirtschaft Alp Egg, oberhalb von Gommiswald, die Gäste verwöhnen. Aus der lebendigen Altstadt von Rapperswil zieht es sie hinauf in die ruhige Bergwelt.

Südostschweiz
20.04.14 - 02:00 Uhr

Ein neues Pächterpaar mit vielen Ideen und grossen Plänen übernimmt die Bergwirtschaft

Von Gabi Heussi

Ich hab schon abgelegener gewohnt», antwortet Maja Giezendanner auf die Frage, weshalb sie in die Einsamkeit rund um die Alp Egg auf 1204 Meter über Meer ziehen will. Damals, vor rund 30 Jahren in der Alpwirtschaft Hengst im Toggenburg, stellte sie Käse her, und im Holzofenherd entstanden leckere Kuchen, mit denen sie die Alpgäste verwöhnte.

Auf der Alp Egg werden sie und ihr Partner Ruedi Fischer aber in einer topmodernen Küche schalten und wal- ten können. Denn die Ortsbürger von Gommiswald haben an ihrer Bürgerversammlung einen Kredit von 600 000 Franken für einen grösseren Umbau bewilligt (die «Schweiz am Sonntag» berichtete).

«Die Küche wird vergrössert und mit modernen Geräten bestückt», erklärt Ruedi Fischer. Er ist Koch und arbeitet, wie Maja Giezendanner, noch bis Ende September im Café «Rosenstädter» in Rapperswil. Danach werden sie gemeinsam die Bergwirtschaft führen.

<strong>Die Idee, die Bergwirtschaft</strong> zu führen, entstand, als die beiden mehrere Male lasen, dass neue Pächter gesucht werden. «Und da unsere Verträge in Rapperswil 2016 auslaufen, fanden wir es passend, zu wechseln», erzählen Giezendanner und Fischer. Sie bewarben sich bei der Ortsgemeinde und erhielten prompt den Zuschlag.

Nun wollen sie frischen, energiegeladenen Wind auf die Egg bringen. Das sei auch der Wunsch der Ortsbürger gewesen. «Diese überlegten sich, ob sie die Bergwirtschaft schliessen oder nochmals einen Energieschub investieren wollen», sagt Giezendanner. «Mit dem Umbau wird nun einiges möglich.»

Sie packt gerne zu und freut sich, wenn sie einen Betrieb wieder auf Vordermann bringen kann. So wusste sie auch vor rund 20 Jahren in Amden, wie das «Café Post» wieder gastfreundlicher und vor allem beliebter wird. «Und damals in Amden wurde ich mit meinen Töchtern aufs herzlichste willkommen geheissen – so wie auch jetzt von der Ortsgemeinde Gommiswald», sagt die Strahlefrau.

<strong>Die Motivation ist</strong> den beiden ins Gesicht geschrieben. Sie sehen es als eine der letzten Chancen, nochmals so richtig Gas zu geben. «Wir sind beide in der zweiten Hälfte der Fünfzig. Während andere in diesem Alter langsam kürzer treten, wollen wir noch einmal voll einsteigen», sagen sie.

Mit ihrem Engagement möchten sie aber auch der Ortsgemeinde helfen, die Alp Egg wieder zu einem blühenden Betrieb aufzubauen und etwas Gutes daraus zu machen.

Während Maja Giezendanner für die Anliegen der Gäste da sein wird, steht Ruedi Fischer in der Küche. Für ihn sind saisonale und regionale Produkte wichtig.

«Bei mir gibt es keine Sauce aus dem Päckli, keine Rösti aus dem Beutel und keine gekauften Gewürzmischungen. Ich stelle alles selber her.» So schickt er seine Partnerin zum Kaufen von Kalbsknochen, um daraus auch die Bouillon selber herzustellen.

Er werde die gleiche Art von Menüs, wie er sie bereits in Rapperswil kocht, auch in der Bergwirtschaft Egg auf der Karte haben, verspricht er. Die Wirtschaft werde künftig «kein Gourmettempel» sein. «Aber einfach ‘cheibe guet ässe’ soll man bei uns können», so Fischer.

Während er von seiner Küche erzählt, kommt auch Maja Giezendanner ins Schwärmen und beschreibt die einmaligen Sonntagsbraten oder Hamburger, die keiner so gut koche wie ihr Partner Ruedi Fischer.

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