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Athen sucht bei EU und EZB nach Kompromiss im Schuldenstreit

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Südostschweiz
05.02.15 - 01:00 Uhr

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Tsipras und der neue Finanzminister Giannis Varoufakis befinden sich seit Tagen auf einer Tour durch europäische Hauptstädte, um für eine Lockerung der Sparauflagen für Athen zu werben. Die ursprüngliche Forderungen nach einem Schuldenschnitt hat die neue griechische Regierung inzwischen abgemildert und setzt sich nun für ein Umschuldungsprogramm ein.

Gestern traf Tsipras erstmals mit EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und EU-Ratspräsident Donald Tusk zusammen. Tusk erklärte danach, die Diskussion mit den 19 Ländern der Eurogruppe werde «schwierig». Für sie würden «Kooperation und Dialog sowie einen grossen Effort Griechenlands» benötigt.

Aus der griechischen Regierung hiess es, Tsipras und Juncker hätten einen auf vier Jahre angelegten Reformplan diskutiert. Ein «Brückenabkommen» soll es Athen dabei ermöglichen, «einen radikalen Reformplan in Schlüsselbereichen wie Korruption, Steuervermeidung und der Stärkung der öffentlichen Verwaltung» vorzulegen. Der Wille des griechischen Volkes, der bei den Wahlen Ende Januar zum Ausdruck gekommen sei, müsse beachtet werden, sagte Tsipras nach einem Treffen mit dem Präsidenten des EU-Parlaments, Martin Schulz, in Brüssel. Gleichzeitig wolle seine Regierung «die Regeln der Europäischen Union respektieren». Es gehe darum, «den Rahmen zu korrigieren und nicht ihn zu zerschlagen». Auch der griechische Finanzminister Giannis Varoufakis befindet sich auf Werbetour. Gestern traf er in Frankfurt EZB-Chef Mario Draghi. Der Grieche bezeichnete das Gespräch mit Draghi als «fruchtbar» und «hilfreich». Das Sparprogramm habe eine deflationäre Krise angeheizt, also einen schädlichen Preisverfall. Er sei zuversichtlich, die Gespräche mit den EU-Partnern, dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und der EZB bald abschliessen zu können, sagte er weiter. Der IWF erklärte, es gebe noch keine Gespräche mit Athen. Zuvor hatte die «Financial Times» berichtet, die EZB sperre sich gegen neue Kurzfrist-Darlehen, um kurzfristige Finanzengpässe zu verhindern.

begrüsst in Brüssel den (von rechts).

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