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Anti-Mafia-Einsatz: Repower nicht betroffen

In der Nacht auf Dienstag haben in Italien 600 Einsatzkräfte in Kalabrien, Mailand und weiteren Provinzen 65 Mitglieder des Iamonte-Clans von Melito Porto di Salvo/Saline Joniche verhaftet.

Südostschweiz
14.02.13 - 01:00 Uhr

Ihnen werden Verbrechen, Infiltration von Behörden, Waffen- und Drogenschmuggel, Drohung, Gewalt und Erpressung vorgeworfen, wie Medienberichten in Italien entnommen werden kann, die gestern vom in Malans domizilierten Verein Zukunft statt Kohle auch in Graubünden verbreitet wurden. Zitiert wird dabei insbesondere der Anti-Mafia-Staatsanwalt Niccola Gratteri, wonach die «Ndrangheta» mit dem Bau des Kohlekraftwerks Saline Joniche einverstanden gewesen sei. Geplant wird dieses Kraftwerk von der Repower-Tochtergesellschaft SEI S.p.A.

Die Repower hat gestern von den Untersuchungen der Anti-Mafia-Behörden Kenntnis genommen. Die Ermittlungen der Behörden in Kalabrien würden sich weder gegen Repower noch gegen die Projektgesellschaft SEI oder gegen deren Mitarbeitende richten, betonte das Unternehmen gegenüber dem BT: «Die Operation der Behörden und die damit verbundenen Verhaftungen betreffen uns somit nicht.»

Der Mediensprecher der Repower erinnerte daran, dass Repower «kein Interesse an Kontakten zu kriminellen Organisationen» habe und sich das Unternehmen strikte an die Grundsätze der Legalität halte und alle gesetzlich vorgegebenen Verfahrensschritte einhalte.

Das Projekt Saline Joniche, das auf einem ungenutzten Industriegelände realisiert werden soll, befindet sich derzeit im Bewilligungsverfahren. Dieses gehe, wie vom Gesetz vorgesehen, weiter, so Repower.

Der Verein Zukunft statt Kohle bezweckt laut Statuten «die Information der Bevölkerung vorwiegend des Kantons Graubünden über die Zusammenhänge zwischen Stromerzeugung und Klimawandel, insbesondere die Auswirkungen von Kohlekraftwerken» und «den Widerstand gegen den Bau, die Beteiligung an und den Betrieb von Kohlekraftwerken durch Schweizer Elektrizitätsgesellschaften» sowie «den Widerstand gegen fossile und atomare Energieversorgung insgesamt» und «den Einsatz für einen weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien», wie es auf der Website des Vereins heisst. (cb)

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