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«Anlagen sind weitgehend überdimensioniert»

Nach den gescheiterten Verhandlungen zwischen Pfeifer und Klausner Holz ist definitiv klar, dass die Anlagen in Domat/Ems bis Ende Jahr abgebaut werden. Pfeifer will das «Projekt Domat/Ems» aber dennoch weiterverfolgen.

Südostschweiz
19.07.12 - 02:00 Uhr

Von Marc Melcher

Die Holzindustrie Pfeifer AG kauft Klausner Holz die Anlagen auf dem Sägereigelände in Domat/Ems nicht ab. Ausgiebig habe Pfeifer die Anlagen auf dem Sägereiareal Domat/Ems geprüft, schrieb das Unternehmen gestern in einer Mitteilung. Dabei sei klar geworden, dass diese für den Standort zu einem grossen Teil überdimensioniert und deshalb «nur bedingt tauglich» seien. Damit müssen die stillstehenden Maschinen definitiv bis Ende Jahr von Klausner abgebaut werden.

Klausner wurde vom Konkursamt bereits vor einiger Zeit angewiesen, die Anlagen bis Ende Jahr abzubauen. Sowohl Klausner als auch Pfeifer haben gegen diesen Entscheid Beschwerde eingelegt. Vergangenen Freitag hat das Kantonsgericht diese Beschwerden schliesslich abgewiesen (das BT berichtete). Derzeit prüfe Pfeifer eine Beschwerde beim Bundesgericht.

Im Gerichtsverfahren sei es der Firma nicht um einen Zeitgewinn, sondern um den Schutz der Anlagen gegangen, so die Mitteilung weiter. Bei den Arbeiten handle es sich um den Abbau einer grossen Industrieanlage: «Dieser erfordert ein klares Konzept und eine detaillierte Planung.» Die Verantwortung für den Abbau sieht Pfeifer beim Konkursamt und bei Klausner. Die Konkursverwaltung habe dafür zu sorgen, dass beim Abbau keine «Verwüstungen oder Bauruinen zurückgelassen werden». Der Standort müsse nach den Arbeiten bereit für die Weiterverwendung sein.

Das Projekt rund um die potenzielle Sägerei in Domat/Ems wird von Pfeifer auch nach den gescheiterten Verhandlungen weiterverfolgt, allerdings in redimensionierter Form. Das Unternehmen beurteile das Vorhaben aus einer «langfristigen Optik».

Klausner gibt sich verschwiegen

In den letzten Woche haben intensive Gespräche zwischen Pfeifer, der Holzmarktkommission Graubünden und Vertretern der Ostschweizer Waldeigentümer stattgefunden, wie aus der Mitteilung hervorgeht. Diese hätten die Rundholzversorgung des Sägereistandortes zum Themas gehabt. Im vergangenen Februar hat Pfeifer angekündigt, die Bevölkerung im Herbst über die Zukunft der Grosssägerei zu informieren. Ob eine Information zu diesem Termin weiter möglich ist, ist laut Pfeifer fraglich. Sobald die Projektstudie aber zu einem definitiven Ergebnis geführt hat, werde die Information nachgeholt.

Klausner Holz wollte gegenüber dem BT gestern keine Stellung zu den gescheiterten Verhandlungen und den Abbauplänen nehmen.

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