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28 Milliarden: Energiewende wird teurer als die Neat

Das Referendum ist angekündigt. Komme das Energiepaket 2050 so durchs Parlament, wie es vorliege, müsse man es vors Volk bringen, sagt SVP-Nationalrat Albert Rösti.

Südostschweiz
23.11.14 - 01:00 Uhr

Berechnungen zeigen, wie viele Subventionen für den ökologischen Umbau nötig sind

Von Michael Heim, Othmar Von Matt und beat Schmid

Er stört sich insbesondere daran, dass die Förderabgabe KEV weiter ausgebaut und damit verteuert wird.

Es geht um viel Geld. Eine Berechnung des Wirtschaftsverbands Economiesuisse zeigt, dass die KEV bis zu ihrem Auslaufen noch rund 28 Milliarden Franken kosten werde. Damit würde die Energiewende noch teurer als das Mammut-Eisenbahnprojekt Neat mit den Gotthard- und Lötschbergtunnels. Und die 28 Milliarden Franken sind noch vorsichtig gerechnet: Die Summe berücksichtigt noch nicht die vom Bundesrat beantragte Erhöhung der Abgabe von 1,5 auf 2,3 Rappen pro Kilowattstunde.

<strong>Die Subventionen kosten</strong> nicht nur, sie verändern auch den Markt. Mittlerweile sind die Strompreise so stark gesunken, dass selbst die Produzenten von Wasserstrom um Hilfe ersuchen. Dass auch Fördergelder für grosse Wasserkraftwerke bereits gestellt werden sollen, sei eine gute Sache, sagt BKW-Chefin Suzanne Thoma. «Wenn die Politik will, dass neue Wasserkraftwerke gebaut werden, braucht es diese Subventionen.»

Dabei geht es längst nicht mehr nur um die Förderung neuer Kraftwerke. Hinter den Kulissen wird längst auf eine Unterstützung des bestehenden Kraftwerkparks hingearbeitet. Man müsse Lösungen finden, damit «die bestehende Wasserkraft in Zukunft zu den Gewinnerinnen der Energiewende zählen wird», sagt Alpiq-Chefin Jasmin Staiblin. Zunehmend unter Druck kommen die Wasserzinsen, welche die Kraftwerkbetreiber an die Standortkantone abliefern müssen. «Die Wasserkraft wird heute mit 40 Prozent Abgaben belastet. Zwei Drittel davon sind Wasserzinsen», sagt Staiblin. «Die Produzenten können die Kosten nicht mehr allein stemmen.» FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen fordert: «Man muss die Kantone dazu verpflichten, beim Wasserzins entgegenzukommen.»

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