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18 000 wollen Helene Fischer morgen live singen sehen

Spitzenkünstler und eine gute Stimmung: Das erwartet die 18 000 Musikfreunde beim Schlager-Open-Air Flumserberg morgen auf der Molseralp. Der Aufwand dafür ist immens.

Südostschweiz
30.07.14 - 02:00 Uhr

Von Ignaz Good

Flumserberg. – Was Organisator Fredy Broder höchstens zu träumen wagte, wird real: Das 14. Schlager-Open-Air auf dem Flumserberg ist seit Monaten restlos ausverkauft. Dies hängt mit der unbestrittenen Nummer eins im Genre zusammen: der 30-jährigen, in Russland geborenen und in Deutschland aufgewachsenen Helene Fischer.

Übrigens: als Sängerin, Tänzerin und Entertainerin wurde die heutige Überfliegerin schon 2009 und 2010 fürs Open Air Flumserberg verpflichtet. Damals stand sie allerdings noch ohne eigene Band und Backgroundsänger auf der Bühne.

Etwas für jeden Geschmack

Nebst der Headlinerin bekommen die Besucher ein fast zehnstündiges Nonstop-Programm zu sehen: Nik P. & Band, das Nockalm Quintett, Michael Wendler, Meilenstein, die Grubertaler, Zillertaler Haderlumpen, Laura Wilde, Achim Petry & Band, Kerstin Merlin, Oesch’s die Dritten und die Partyhelden.

Punkt 14 Uhr wird das Gelände morgen Donnerstag freigegeben. Das Warm-Up-Programm startet um 14.45 Uhr. 27 Alphornbläser der Gruppe Jöüri wollen Alpenwelt-Feeling versprühen. Danach soll das Publikum von Wolfgang Frank und den Partyhelden auf Touren gebracht werden. Das Erfolgsrezept des grössten Anlasses im Sarganserland beruht auf verschiedenen Standbeinen. So vermag das Festivalgelände auf 1400 Meter über Meer mit bergidyllischem Ambiente bei der Talstation Maschgenkammbahn zu punkten. Ein nicht zu unterschätzender Aspekt: Den immer friedlich verlaufenden Festivals war stets grosses Wetterglück beschieden. Diese Glückssträhne könnte anhalten.

Gleichwohl wurde die Infrastruktur in den letzten Jahren kontinuierlich ausgebaut. So stieg etwa die Anzahl Shuttlebusse auf 15 Fahrzeuge.

Zum Erfolgsrezept gehört aber vor allem die musikalische Bandbreite mit Künstlern von Topformat sowie aufstrebenden Talenten, die ein Publikum von 5 bis 80 Jahren anlocken. Ein nicht zu unterschätzender Aspekt dabei: Das Programm mit jeweils rund einem Dutzend Acts vermag auch mit einer humanen Preispolitik zu punkten.

Fünfmal mehr Journalisten

Einer der grössten Trümpfe im Eventköcher: jeder Auftritt erfolgt live. Die Besucher werden nicht mit Vollplaybacks hinters Licht geführt – was aber Veranstalter Fredy Broder mit seinem OK-Team herausfordert: Um dem Spektakel gerecht zu werden, musste die Bühne, respektive der Stauraum für die Equipments der Techniker und Musiker, nochmals vergrössert werden. Rund 60 Personen stehen für gute Sounds morgen im Einsatz.

Rund 100 Pressevertreter sowie einige TV-Stationen haben ihr Kommen angekündigt. Somit steigt der mediale Rummel gleich um das Fünffache. Der verantwortliche Medienchef Sandro Stampa sorgt für ausreichend Internetleitungen, die vor Ort für Übertragungen «angezapft» werden können. Alleine vom Sender «Gute Laune TV» werden elf Sendungen vom Festival samt Drumherum produziert. Zudem gibt es eine Spezialsendung im Hinblick auf den 30. Geburtstag von Helene Fischer am 5. August. Alleine für die 400 Quadratmeter grosse und 10 Meter hohe Gerüstbühne wurden 50 Tonnen Material herangekarrt. Für die gesamte Infrastruktur vervielfachen sich die Tonnagen. 10 Kilometer Elektrokabel werden vom Bauchef Stefan Giger und seiner Crew verlegt. Dass das Licht oder der Ton nicht ausgeht, dafür wird eine Stromstärke von 1200 Ampere benötigt. Parallel werden Internetkabel ausgelegt, damit die Welt mit News, Bildern und Live-Sendungen lückenlos eingedeckt werden kann. 25 Tonnen Material braucht es hierfür. 25 Fachkräfte der Bergbahnen Flumserberg bewerkstelligen diese Aufgabe während einer Woche.

Mit der Gondel ins Gelände

Das optimierte Open-Air-Konzept des fünfköpfigen Organisationskomitees hat in den letzten drei Jahren gut funktioniert. Die positiven Erfahrungswerte wurden übernommen und erhöht. Als Tipps gelten: Wer mit ÖV anreist, sollte die Station Unterterzen wählen.

Von dort können die Musikfreunde mit der Luftseilbahn hinauf zur Tannenbodenalp schweben. Nach wenigen Schritten ist der Zugang zum Festivalgelände erreicht.

Beim Bahnhof Flums stehen die öffentlichen Verkehrsmittel nur gemäss Fahrplan – also ohne zusätzliche Postautos – zur Verfügung. Wer motorisiert anreist, folgt ab der Autobahn-Ausfahrt Flums den Beschilderungen, die zu den Parkplätzen führen. Von dort aus fahren Shuttlebusse. 20 Personen werden für die Verkehrsreglung eingesetzt. Ab 22.30 bis 2 Uhr fährt die Gondelbahn ins Tal und die Busse fahren auf die Parkplätze zurück.

Der Ressort-Verantwortliche Verkehr und Feuerwehr, Marco Guggisberg, tätigt derzeit die letzten Feinabsprachen, damit die motorisierten Besucher speditiv zum Festivalgelände und zurück gelangen. 3500 gebührenfreie Autoparkplätze umfasst das Konzept. Die ersten Anreisenden haben das Privileg, bis zur Tannenbodenalp fahren zu können. Sukzessive werden die Parkplätze Richtung Tal bis hinunter ins Dorf aufgefüllt. VIP-Gäste sowie die 35 angemeldeten Reisecars und 110 Wohnmobile haben das Sonderrecht, bis vor das Open-Air-Gelände zu fahren. Oberhalb des Geländes werden rund 500 Zelte von Festivalbesuchern aufgestellt. Gutes Schuhwerk und entsprechende Kleidung ist ratsam.

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