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12 Millionen Einwohner und was dann?

Ein weiser Professor weiss es genau: Unser Land erträgt sage und schreibe 12 Millionen Einwohner. Eine ebenso weise Bundesrätin ist gleicher Meinung und will munter weiter bauen.

Südostschweiz
31.10.14 - 01:00 Uhr

Also wenn zwei so hochkarätige Menschen diese Erkenntnis haben, dann ist das bestimmt richtig.

Wir haben ja erst 8 Millionen Einwohner, also gibt es keinen Grund, jetzt schon die Bremse zu ziehen. Oder? Mal eine Frage als Vergleich: Was ist leichter abzubremsen, ein Auto mit einer Geschwindigkeit von 80 Stundenkilometern (km/h), oder eins mit 120 km/h? Sie merken worauf ich hinaus will.

Wenn die 12 Millionen erreicht sind, können wir nur noch die Notbremse ziehen. Also Landesgrenze zu und Schluss mit Einwanderung. Ist es nicht sinnvoller, es gar nicht soweit kommen zu lassen? Wenn eine Einwanderungsbegrenzung im jetzigen Zeitpunkt mit 8 Millionen Einwohnern eine derart wirtschaftliche Katastrophe wäre, wie ist sie es dann erst recht bei 12 Millionen? Also dann, wenn nach oben kein Spielraum mehr besteht. Sind die beiden erwähnten Weisen vielleicht doch nicht so weise, wie man glauben könnte?

Was kann im Krisenfall leichter ernährt werden: Ein Volk von 8 Millionen oder eins mit 12 Millionen? Bauen, bauen und nochmals bauen. Wo ist dann das Kulturland, welches in der Not bepflanzt werden sollte? Ältere Bürger erinnern sich noch an die «Anbauschlacht» während des zweiten Weltkriegs. Jeder Quadratmeter Ackerland musste bewirtschaftet werden. Immerhin erreichte der Selbstversorgungsgrad damals 72 Prozent. Es ist doch ein bisschen kurzsichtig anzunehmen, dass sich diese Situation nicht mehr wiederholen könnte.

Also unter diesem Gesichtspunkt erhält die Ecopop-Initiative doch ganz gute Noten. Vielleicht werden Wirtschaft und Wohlstand auf ein vernünftiges Mass «gesundschrumpfen», aber sterben werden wir deshalb nicht. Bestimmt ist Einwanderungsbegrenzung im jetzigen Zeitpunkt weniger einschneidend als später zwingend bei 12 Millionen Einwohnern. Die Ecopop Initiative als fremdenfeindlich zu qualifizieren, zeugt nicht unbedingt von grosser Sachlichkeit und dürfte eher polemischen Hintergrund haben.

Peter Schnyder, Ennenda

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