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«Dem Schnee gehts langsam an den Kragen»

Damit wieder mehr Wintersportler in die Berge fahren, hoffen die Bündner Touristiker nun auf «schönes Wetter und ein wenig kühlere Temperaturen», wie Andrea Camastral, Geschäftsführer der Bergbahnen Splügen-Tambo AG, sagte.

Südostschweiz
11.01.11 - 01:00 Uhr

Denn sonst würden die Tagestouristen ausbleiben. Insbesondere in der Surselva haben die Touristiker noch einen dritten Wunsch: Neuschnee. «Die Surselva wurde dieses Jahr nicht mit viel Schnee beglückt», räumt Silvio Schmid, CEO der Sedrun Bergbahnen AG, ein. Zwar seien die Pistenverhältnisse im Skigebiet Sedrun Oberalp «immer noch gut», doch für die kommenden Tage und Wochen und spätestens bis zu den Sportferien im Februar wäre es sehr wichtig, dass es endlich wieder schneie oder wenigstens kalt werde, damit die Pisten selbst beschneit werden könnten. Die hohen Temperaturen der letzten Tage hätten die Situation verschärft: «Dem Schnee gehts langsam an den Kragen.»Auf Neuschnee hofft auch Martin Weilenmann, Verwaltungsratspräsident der Bergbahnen Tschiertschen AG: «Aufgrund der schattigen und relativ hohen Lage sind wir bisher noch mit einem blauen Auge davon gekommen.» Bis Sonntag seien alle Anlagen in Betrieb und alle Pisten bis ins Tal befahrbar gewesen. Aufgrund der derzeit geringen Frequenzen und angesichts des hohen Aufwands wegen der geringen Schneemengen sei seit gestern der Gürgaletschlift nicht mehr in Betrieb.Am Sonntag den Betrieb vorläufig ganz einstellen mussten die Sesselbahn und Skilifte Feldis AG. «Es ging einfach nicht mehr», stellte Geschäftsführer Heinz Pfaff auf Anfrage fest. Bis am Sonntag hätte wenigstens noch die Schlittelbahn benutzt werden können, aber jetzt sei auch das zu gefährlich geworden. Einzig der Kinder-Übungsskilift am Dorfrand ist noch in Betrieb. «Für Gruppen stehen wir für die Fahrt nach Mutta auf Anfrage aber auf Pikett», betonte Pfaff. Dies ist vor allem für die Benutzung des Eisfeldes auf der Alp Raguta wichtig. Für einen richtigen Winterbetrieb hätten bisher die Schneefälle schlicht noch nicht ausgereicht, und Schneeanlagen gibt es in Feldis keine. «Wir können nun nur auf ergiebige Schneefälle und tiefere Temperaturen hoffen», so Pfaff.Und während Nordbünden auf mehr Schnee und kältere Temperaturen hofft, haben die Oberengadiner Touristiker einen anderen Wunsch: mehr Sonnenschein. «Seit fünf Wochen merken wir die fehlende Sonne in Form von weniger Gästen auf dem Berg», so Christian Pfister, Product Manager der Bergbahnen Engadin St. Moritz AG. (cb/nw)

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