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Versicherte wollen von Krankenkassen tiefere Medikamentenpreise

Versicherte wollen, dass sich die Krankenkassen stärker für günstige Medikamente einsetzen und dass sie ihre Verwaltungskosten tief halten. Dies geht aus einer Umfrage hervor. Ansonsten zeigen sich die Kunden zufrieden.

Südostschweiz
18.10.11 - 16:50 Uhr

Chur/Glarus/St. Gallen. – Insbesondere zufrieden sind die Versicherten mit der schnellen Vergütung von Leistungen, mit der Rechnungskontrolle und mit dem Kundenservice. Zwischen 85 und 90 Prozent der Befragten gaben ihrer Kasse diesbezüglich gute Noten, wie der Internetvergleichsdienst comparis.ch mitteilte. Gleichzeitig gaben die Versicherten an, dass diese drei Aufgaben für sie die wichtigsten sind.

Weniger glücklich sind sie, wenn es um Medikamentenpreise und Verwaltungskosten geht. 87 Prozent der Befragten wünschen sich, dass sich die Kassen stärker für tiefere Medikamentenpreise einsetzen. Nur 69 Prozent glauben, dass die Kassen diese Aufgabe wahrnehmen. Zudem erwarten 87 Prozent, dass die Versicherer ihre Verwaltungskosten möglichst tief halten. Nur 65 Prozent trauen den Kassen zu, die Kosten im Griff zu haben.

Gewinnstreben und Jagd auf gute Risiken

Comparis weist jedoch darauf hin, dass die Versicherten die Fakten verkennen. Tatsächlich würden die Verwaltungskosten fünf Prozent der Gesamtausgaben in der obligatorischen Grundversicherung betragen, heisst es in der Mitteilung. Die Kunden jedoch schätzen diesen Anteil auf über 30 Prozent. Hier hätten die Kassen «ein Imageproblem».

Die Befragten glauben ferner, dass die Kassen diese Aufgaben vor allem deshalb nicht wahrnehmen, weil sie nach Gewinn streben und Jagd auf gute Risiken machen. Das Institut Demoscope hat für die repräsentative Umfrage im Auftrag des Internetvergleichsdienstes 1207 Personen in der ganzen Schweiz befragt. (sda)

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