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Sollen nicht wahrgenommene Tischreservationen verrechnet werden?

Durch Tischreservationen, die nicht wahrgenommen werden, verlieren Gastwirte viel Geld – und das immer häufiger. Dem entgegenzuwirken gestaltet sich schwierig, wie das «Bündner Tagblatt» berichtet – auch für Bündner Restaurants.

Südostschweiz
16.09.14 - 19:20 Uhr

Chur. – «Es kommt bei uns immer häufiger vor, dass Gäste in fünf verschiedenen Restaurants Tische buchen und sich erst in letzter Minute für eines entscheiden.» Christina Abel vom Restaurant «Guarda Val» auf der Lenzerheide kennt das Problem der «No Shows», also der Gäste, die trotz Reservation nicht erscheinen. Vor allem in der «Highseason», an Silvester zum Beispiel, sei das problematisch. «So kurzfristig können wir die Tische nicht mehr besetzen, was für uns einen Verlust bedeutet», so Abel.

Nicht nur auf der Lenzerheide bleiben die Tische unbesetzt, in der ganzen Schweiz machen Wirte auf das Phänomen aufmerksam – und diskutieren mögliche Lösungen. Eine davon würde die Angabe der Kreditkartennummer bei einer Reservation darstellen, so wie es Lokale im Ausland bereits handhaben. Bei Nichterscheinen wird ein gewisser Betrag abgezogen – ähnlich wie beim Zahnarzt.

«Rosenhügel» will Daten nicht verlangen

Für Thomas Rataitz vom Restaurant «Rosenhügel» in Chur kein Thema. «Es kommt zwar bei uns immer wieder vor, dass Reservationen nicht eingehalten werden, doch so ein Vorgehen kommt für uns nicht infrage.» Die Gäste würden es nicht verzeihen, wenn plötzlich ihre Daten verlangt würden. Das Restaurant laufe denn auch gut genug, dass man die Verluste verschmerzen könne.

Anders sieht das Abel. «Wir verlangen bei Reservationen in der Hauptsaison zusätzlich die Kreditkartennummer.» Wenn keiner komme, werde das Essen vom Restaurant abgebucht. «Dabei ist natürlich Fingerspitzengefühl angebracht, bei unseren Stammgästen sind wir kulanter.»

Zurückhaltender ist man im Restaurant «Schloss Schauenstein». Wie Andreas Caminada erklärt, kenne man das Phänomen der «No Shows» zwar, es sei jedoch kein so grosses Problem. «Unsere Gäste werden eine Woche vor dem Reservationstermin angerufen, um sie einerseits an ihre Reservation zu erinnern, aber auch um allfällige Wünsche und Reservierungsdetails zu besprechen.» Sollte trotzdem jemand nicht erscheinen, könne das verschiedene und auch berechtigte Gründe haben. «Vorschnell zu urteilen wäre da nicht angebracht», betont Caminada. Dennoch würden diverse Lösungsansätze zum «No-Show-Problem» angeschaut. (so)

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