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SNB mit Neunmonatsgewinn von über 28 Milliarden Franken

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) weist für die ersten neun Monate 2014 einen hohen Überschuss von 28,5 Mrd. Fr. aus. Allein aus den in früheren Jahren massiv ausgeweiteten Fremdwährungspositionen floss ein Gewinn von 25,2 Mrd. Franken.

Südostschweiz
31.10.14 - 08:53 Uhr

Zürich/Bern. – Auf dem Goldbestand resultierte ein Bewertungsgewinn von 3,3 Milliarden, wie die SNB am Freitag mitteilte. 2013 hatte der Absturz des Goldpreises bei der Schweizer Notenbank unter dem Strich noch für einen Jahresverlust von 9,1 Mrd. Fr. gesorgt.

Die Devisenanlagen, welche sich seit Anfang 2014 von 443,2 Mrd auf 471,4 Mrd. Fr. ausweiteten, steuerten auf verschiedene Weise zum nun erzielten Rekordergebnis bei: Die wechselkursbedingten Gewinne beliefen sich auf insgesamt 9,7 Mrd. Franken.

Die Wechselkursverluste auf dem Euro wurden durch die Gewinne auf den anderen Anlagewährungen, insbesondere dem US-Dollar und dem britischen Pfund, mehr als kompensiert, wie die SNB erklärte.

Starke Schwankungen erschweren Rückschlüsse

Weitere 5,7 Mrd. Fr. Gewinn stammen aus Zinserträgen und 1,4 Mrd. Fr. aus Dividendenerträgen. Das allgemein tiefere Zinsniveau führte zu Kursgewinnen von 6,2 Mrd. Fr. auf den Zinspapieren und -instrumenten. Die Beteiligungspapiere und -instrumente profitierten vom günstigen Börsenumfeld und trugen mit 2,3 Mrd. Fr. zum Erfolg bei.

Der Gewinn der SNB ist rekordträchtig, die Bilanzsumme mit 522 Mrd. Fr. und damit die Schwankungsanfälligkeit allerdings ebenso. Schliesslich sind starke Schwankungen an den Gold-, Devisen- und Kapitalmärkten die Regel und Rückschlüsse von Quartalsergebnissen auf das Jahresresultat nur bedingt möglich, wie die SNB in ihren Zwischenberichten stets betont.

Es ist damit trotz des grossen Überschusses nach neun Monaten nicht garantiert, dass die SNB nach dem letztjährigen Ausfall für 2014 wieder Gewinne an Bund und Kantone ausschütten kann.

Nötig wäre dazu ein Jahresüberschuss von über 10 Mrd. Franken. Denn nach dem Jahresverlust von 2013 liegt die Ausschüttungsreserve mit 6,8 Mrd. Fr. im Minus. Dieser Topf müsste zuerst wieder gefüllt werden. Zudem tätigt die SNB jeweils Rückstellungen für Währungsreserven, letztes Jahr waren es 3,0 Mrd. Franken. (sda)

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