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Russland-Geschäft belastet Carlsberg

Jubel, aber auch lange Gesichter in der Bierbranche: Während Carlsberg in Russland schwächelt, klingeln beim ebenfalls in der Schweiz aktiven Rivalen Heineken durch die Fussball-Weltmeisterschaft in Brasilien die Kassen.

Südostschweiz
20.08.14 - 14:19 Uhr

Kopenhagen/Brüssel. – Carlsberg ist in Russland besonders stark aufgestellt - rund ein Drittel der Gewinne kommt von dort. Wegen der Wirtschaftskrise im Land stampften die Dänen am Mittwoch ihr Gewinnziel für das Jahr ein und rechnen nicht mehr mit einem höheren operativen Ergebnis.

Auch Heineken bekam im ersten Halbjahr die Einschnitte im Russlandgeschäft zu spüren. Die hohe Nachfrage während der Fussball-WM glich dies aber mehr als aus, so dass die Nummer drei der Branche nun optimistischer für das Gesamtjahr ist.

Carlsberg kündigte an, in Osteuropa womöglich Brauereien zu schliessen. Analysten zufolge sind weniger die Wirtschaftssanktionen des Westens oder das russische Einfuhrverbot für Agrarprodukte aus Europa das Hauptproblem. Vielmehr mache dem Konzern bereits seit längerem zu schaffen, dass die Russen angesichts der drohenden Rezession und hoher Abgaben weniger Bier kauften.

Heineken punktet bei Investoren

Der düstere Jahresausblick verschreckte die Anleger. Der Carlsberg-Aktienkurs fiel um fast fünf Prozent. Wenig Beachtung fand, dass der Konzern im zweiten Quartal den operativen Gewinn noch um sechs Prozent auf 3,6 Mrd. Kronen (umgerechnet 585 Mio. Fr.) steigern konnte.

Heineken punktete dagegen bei Investoren gleich mehrfach. Zum einen stieg das operative Ergebnis im ersten Halbjahr mit einem Plus von fast zehn Prozent auf 1,45 Mrd. Euro stärker als erwartet. Zum anderen kommt der Anbieter mit seinem Sparprogramm schneller voran als angekündigt.

In Westeuropa habe der Konzern dank der Fussball-WM Marktanteile von Konkurrenten erobert. Anleger zeigten sich erfreut und verhalfen der Heineken-Aktie zu einem Plus von mehr als sechs Prozent.

Auch dem Branchenführer Anheuser-Busch InBev hatte die WM zu einem überraschend hohen Gewinnplus in den vergangenen drei Monaten verholfen. Der Anbieter von Budweiser und Corona konnte in Brasilien dank der WM 140 Millionen Liter mehr Bier absetzen. (sda)

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