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Repower mit Gewinnsprung und getrübten Aussichten

Der Bündner Stromkonzern Repower hat den Gewinn im ersten Halbjahr gegenüber der Vorjahresperiode um über 50 Prozent gesteigert. Ein gutes Finanzergebnis ist der Grund dafür. Sorgen bereiten der Konzernspitze die tiefen Strompreise und unsicheren Marktbedingungen.

Südostschweiz
27.08.13 - 13:52 Uhr

Poschiavo. – Repower hat den Gewinn im ersten Semester 2013 gegenüber der Vorjahresperiode um 53 Prozent auf 29 Millionen Franken erhöht. Ein positives Finanzergebnis und die Umsetzung eines Effizienzprogramms trugen zum Ergebnis bei, das laut dem Konzern im Rahmen der Erwartungen liegt («suedostschweiz.ch» berichtete).

Der Umsatz des Unternehmens wuchs um 2,0 Prozent auf 1,2 Milliarden Franken. Wie der Stromkonzern, der mehrheitlich im Besitz des Kantons Graubünden ist, am Dienstag weiter bekannt gab, wuchs der Stromabsatz im ersten Halbjahr 2013 im Vergleich zum Vorjahr um 9,0 Prozent auf 8287 Gigawattstunden. Das Geschäft mit Gas legte um 32 Prozent zu.

Die Ergebnisse widerspiegeln laut Repower die derzeit unsicheren Rahmenbedingungen und ein schwieriges Marktumfeld. Zur schwachen Konjunktur in vielen europäischen Ländern kämen die Folgen der falsch aufgesetzten Fördermodelle für die erneuerbare Stromproduktion.

Mega-Pumpspeicherwerk weiter verfolgt

Diese Modelle bringen die Wasserkraft gemäss Repower in Bedrängnis. Bestehende Anlagen gelangten an die Grenzen der Rentabilität und neue, nicht geförderte Projekte seien gefährdet. Am Mega-Projekt eines Pumpspeicherwerks im Puschlav will der Konzern aber festhalten.

Konzernchef Kurt Bobst sagte am Dienstag an der Telefonkonferenz, das geplante Pumpspeicherwerk leiste einen unverzichtbaren Beitrag an die Energiewende. Gerechnet werde mit einer Konzessionsgenehmigung Ende Jahr oder Anfang 2014. Noch nicht gefunden sei ein Partner für das 1,5 Milliarden Franken teure Vorhaben, obschon laufend Anfragen kämen.

Umfeld bleibt schwierig

Wirkung entfaltete das Programm zur Steigerung der Effizienz. Das definierte Ziel von zehn Millionen Franken Einsparungen wird nächstes Jahr deutlich übertroffen. Positiver Effekt im ersten Halbjahr war eine Reduktion des Betriebsaufwandes. Zudem wurde deutlich weniger investiert – 31 gegenüber 72 Millionen Franken im ersten Semester des Vorjahres.

Der Konzern, der über fast über eine Milliarde Franken an Eigenkapital verfügt, erwartet Ende 2013 ein Ergebnis auf dem Niveau des Vorjahres. Das angespannte Marktumfeld werde in der zweiten Jahreshälfte und 2014 anhalten. Eine Erholung der Marktpreise sei kurz- und mittelfristig nicht in Sicht. (sda)

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