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Petroplus hat Kaufinteressenten

Die Goldsmith Gruppe des deutschen Grossinvestors Clemens Vedder will den insolventen Raffineriebetrieber Petroplus kaufen. Goldsmith interessiert sich für alle fünf Petroplus-Raffinerien, also auch für jene im neuenburgischen Cressier.

Südostschweiz
02.02.12 - 16:04 Uhr

Zug/Cressier NE. – Trotz der Schwierigkeiten sei das Raffineriegeschäft von Petroplus tragfähig und interessant, teilte Goldsmith am Donnerstag mit. Die Gruppe sei bereits seit geraumer Zeit Aktionärin von Petroplus. Einzelheiten zu einem möglichen Gebot machte Goldsmith nicht.

Vedders Gruppe hat sich nach eigenen Angaben bereits mit den Petroplus-Insolvenzverwaltern in der Schweiz, Deutschland und Grossbritannien in Verbindung gesetzt und ihre Kaufabsichten bekundet. Auch die Bücher der Raffinerien in Frankreich und Belgien wolle man prüfen.

Grossinvestor Vedder hat in der Vergangenheit immer wieder für Schlagzeilen gesorgt. So hatte er etwa im Mai 2010 kurzzeitig und erfolglos beim Handelskonzern Metro um dessen Warenhaustochter Kaufhof gebuhlt.

In den vergangenen Tagen haben sich mehrere Interessenten für die verschiedenen Petroplus-Raffinerien gemeldet. Für die Raffinerie in Cressier gibt es gemäss dem Neuenburger Staatsrat Thierry Grosjean fünf bis zehn potenzielle Käufer.

Dabei handelt es sich um grosse ausländische Konzerne, die auf das Betreiben von Raffinerien spezialisiert sind. Mit drei davon sind die Verhandlungen bereits fortgeschritten. Am Standort Cressier sind rund 260 Mitarbeitende beschäftigt.

Das Regionalgericht von Boudry NE bewilligte am Dienstag die Nachlassstundung für die Neuenburger Raffinerie. Für die Schweizer Petroplus-Holding hatte das Gericht in Zug die Nachlassstundung bereits vergangene Woche gewährt.

Für die Petroplus-Anlage im britischen Coryton liegen nach Angaben des örtlichen Europa-Abgeordneten Richard Howitt ein Dutzend Anfragen vor. Am wahrscheinlichsten sei ein Angebot eines grossen russischen oder asiatischen Energie-Konzerns.

Neben dem britischen Betrieb in Coryton gilt die Raffinerie im deutschen Ingolstadt als das Filetstück des zusammengebrochenen Konzerns. Von Ingolstadt aus werden grosse Mineralölhersteller und Tankstellenketten vor allem in Süddeutschland beliefert. (sda)

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