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Liechtensteinische Landesbank treibt Restrukturierung voran

Die Liechtensteinische Landesbank (LLB) hat im ersten Semester wie schon angekündigt ihren Gewinn gegenüber dem Vorjahreshalbjahr um fast das Dreifache auf 40,4 Millionen Franken gesteigert. Aufgrund der Restrukturierung sind sowohl Aufwand als auch Ertrag gesunken.

Südostschweiz
28.08.14 - 11:56 Uhr

Vaduz. – Der Geschäftsertrag brach um 39,2 Prozent auf 170,1 Millionen Franken ein. Ohne Berücksichtigung von Sondereffekten im Vorjahr betrage der Rückgang noch 18,1 Prozent, teilte die Bank am Donnerstag mit. Die Sondereffekte hatten sich vor allem im Zusammenhang mit der strategischen Neuausrichtung der ältesten Bank im Fürstentum Liechtenstein ergeben.

So hatte die Banken-Gruppe im Rahmen des Restrukturierungsprogramms «Focus2015» im vergangenen Jahr unter anderem die Tochtergesellschaft LLB Schweiz und fünf Schalterstandorte der Bank Linth in der Schweiz sowie zwei LLB-Geschäftsstellen in Liechtenstein geschlossen.

Da und dort Einbussen

Nachdem in der Vorjahresperiode ein Erfolg aus dem Zinssatzswaps von 28,2 Millionen Franken resultiert hatte, musste die LLB in der ersten Jahreshälfte Zinsabsicherungskosten von 34,2 Millionen Franken tragen – aufgrund der drastisch gesunkenen mittel- und langfristigen Zinsen. Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft vom Vorjahr in der Höhe von 42,8 Millionen Franken stürzte in der Folge auf einen Verlust von 19,3 Millionen Franken ab.

Auch der Erfolg aus dem Zinsengeschäft ging um 6,1 Prozent auf 68,8 Millionen Franken zurück. Ohne Wertberichtigungen für Kreditrisiken hätte aber ein Anstieg von 1,3 Prozent resultiert, liess die Gruppe verlauten.

Eine Einbusse von 13 Prozent musste zudem das Dienstleistungs- und Kommissionsgeschäft hinnehmen. Dieses stellt mit einem Erfolg von 92,8 Millionen Franken das ertragreichste Geschäftsfeld der LLB dar, deren Hauptaktionär das Land Liechtenstein ist. Um fast das Fünffache auf 20,1 Millionen Franken konnte dagegen der Erfolg aus Finanzanlagen zulegen.

Reduzierte Personalkosten

Der Aufwand reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr um 50,4 Prozent. Auf vergleichbarer Basis betrug der Rückgang zwei Prozent. Grund für die Reduktion ist das vergangenes Jahr eingeleitete Kostensenkungsprogramm.

Die Hypothekarforderungen legten um 1,1 Prozent auf neun Milliarden Franken zu. Die Kundenausleihungen betrugen insgesamt wie schon am Jahresende 2013 10,2 Milliarden Franken. Ebenfalls stabil blieben die verwalteten Kundenvermögen mit 49,1 Milliarden Franken.

Allerdings verzeichnete die LLB einen Nettoneugeldabfluss von 651 Millionen Franken nach einem Abfluss von 210 Millionen Franken im Vorjahreshalbjahr. Einerseits flossen wie von der LLB erwartet Vermögen in den traditionellen grenzüberschreitenden Märkten ab. (sda)

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