×

Kohlekraftwerk Brunsbüttel verliert weiteren Investor

Die Unterstützung für das Kohlekraftwerk in Brunsbüttel bröckelt weiter. Trotz des Atom-Unglücks in Japan glaubt das Stadtkraftwerk Eberbach nicht mehr an eine Zukunft der Kohlekraft.

Südostschweiz
30.03.11 - 15:50 Uhr

Poschiavo. – Das umstrittene Kraftwerkprojekt im deutschen Brunsbüttel, an dem der Bündner Energiekonzern Repower massgeblich beteiligt ist, verliert bereits seinen dritten Investor in diesem Jahr. Anfang Woche hat der Gemeinderat der deutschen Gemeinde Eberbach gemäss Medienberichten den «grundsätzlichen Ausstieg» des Stadtwerks aus dem Kraftwerkprojekt beschlossen. Der Ausstiegstrend der deutschen Stadtwerke aus dem Vorjahr setzt sich damit fort.

Die Beteiligung des Stadtkraftwerks Eberbach in der Projektgruppe Südwest Strom Kraftwerke GmbH war mit nur 0,24 Prozent zwar marginal. Bemerkenswert ist jedoch, dass der Ausstieg nach der Atom-Unglück in Japan beschlossen wurde. In einer Zeit also, in der Deutschland nach Alternativen zur Atomenergie sucht.

WWF Graubünden fordert Ausstieg

An den wirtschaftlichen Risiken des Kohlekraftwerkprojekts habe sich trotz Fukushima nichts geändert, schreibt der WWF Graubünden in einer Medienmitteilung von heute. Erneuerbare Energien hätte im deutschen Stromnetz nach wie vor Vortritt und Kohlekraftwerke würden ihren Strom deshalb immer häufiger gar nicht mehr los. Vor allem würde ein Kohlekraftwerk wie jenes in Brunsbüttel auch eine enorme Belastung für das Klima bedeuten.

«Auch in der neuen energiepolitischen Situation ist es fahrlässig, wenn Repower weiterhin auf Kohle setzt», wird Anita Mazzetta, Präsidentin von WWF Graubünden, in der Medienmitteilung zitiert. Mit einer kantonalen Volksinitiative «Ja zu sauberem Strom ohne Kohlekraft» setzt sich der WWF Graubünden zusammen mit anderen Organisationen für einen Ausstieg der Repower aus der Kohlekraft ein. (bcm)

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu MEHR