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KOF-Umfrage: Schweizer Wirtschaft wächst weiterhin kräftig

Der Aufschwung der Schweizer Wirtschaft hat sich im ersten Quartal laut einer Umfrage der ETH-Konjunkturforschungsstelle KOF fast unvermindert fortgesetzt. Auch für das zweite und dritte Quartal sei ein kräftiges Wachstum zu erwarten.

Südostschweiz
06.05.11 - 17:49 Uhr

Zürich. – In vielen Branchen werde die Zahl der Beschäftigten als knapp beurteilt. Ausser im Gastgewerbe und im Finanzsektor sei daher eine Aufstockung des Personalbestands vorgesehen, teilte die KOF am Freitag zu ihrer neuesten quartalsweisen Umfrage bei 6800 Firmen mit. Die KOF bestätigte ihre Prognose, dass die Arbeitslosenquote bis Ende Jahr von jetzt 3,1 auf 2,7 Prozent sinken dürfte.

Den Schweizer Unternehmen laufe es rund, eine Mehrheit bezeichne die Geschäftslage als ausgezeichnet. Eine Ausnahme sei hingegen das Gastgewerbe und hier insbesondere die Hotellerie, die unter den Wechselkursen litten.

KOF-Ökonom Richard Etter sagte vor den Medien in Zürich, die Zimmerbelegung liege mit 60 Prozent immer noch im langfristigen Mittel, die Umsätze seien aber insbesondere in den Bergen gesunken.

Trotz der Frankenstärke und dem damit verbundenen Preisnachteil vor allem im Euro-Raum stieg die Produktion der Industrie kräftig. Zulegen konnten insbesondere die exportorientierten Unternehmen, die vom Aufschwung in Schwellenländern profitieren.

Trotz deutlich verschlechterter Wettbewerbsposition wegen der Frankenstärke blieben die Industrieunternehmen für die nahe Zukunft zuversichtlich.

KOF-Leiter Jan-Egbert Sturm sagte, die Frankenaufwertung werde glücklicherweise von der guten Auslandkonjunktur gedämpft. Durch höhere Absatzmengen könne der schlechteren Ertragslage entgegengewirkt werden. Trotz dieser «Mengenkonjunktur» dürfte sich die weitere Verlagerung vom Industrie- zum Dienstleistungssektor beschleunigen, sagte Sturm.

Wechselkurse wie vor der Krise seien nicht mehr realistisch. Sturm geht weiterhin davon aus, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) die Zinswende im Juni einleitet, obwohl dies den Franken nochmals stärken könnte. Denn die Schweizer Wirtschaft wachse wohl seit einiger Zeit über ihrem Potenzial. (sda)

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