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Höhere Vergütungen bei den CEOs der SMIM-Unternehmen

Die Diskussionen um die Managerlöhne zeigen vordergründig Wirkung: Die Chefs der grössten börsenkotierten Unternehmen verdienen heute deutlich weniger als noch vor sieben Jahren. Doch die Chefs der mittelgrossen Unternehmen an der Börse kassierten mehr.

Südostschweiz
17.09.14 - 17:12 Uhr

Zürich. – Durchschnittlich blieb die Gesamtvergütung der Chefs der 20 grössten börsenkotierten Unternehmen (SMI) mit 7,1 Mio. Fr. auf Vorjahresniveau, wie eine am Mittwoch publizierte Studie des Beratungsunternehmens pwc zeigt. Gegenüber 2007 bedeutet dies aber ein Rückgang von 24,6 Prozent.

Gemessen am Median, also dem Mittelwert, bei dem zehn Saläre darüber und zehn darunterliegen, kamen die Chefs auf 6,7 Mio. Franken, gleich viel wie im Vorjahr. Der Wert liegt aber 17,6 Prozent tiefer als noch 2007.

Ein anders Bild zeigt sich bei den 28 dem SMI nachfolgend grössten Unternehmen (SMIM): Deren Chefs verdienen mit 3,6 Mio. Fr. zwar nur etwa halb so viel wie die Chefs der Top 20. Im Durchschnitt stieg die CEO-Vergütung aber um 24,8 Prozent. Die sogenannte Medianvergütung liegt bei 3,2 Mio. Franken. Das ist ein Plus von 12,4 Prozent gegenüber 2007 und etwa ein Drittel mehr als im Vorjahr

«Die Vergütungen bei diesen Unternehmen sind 2012 kaum angestiegen. Zudem gab es im Jahr 2013 Anpassungen aufgrund der guten Performance oder Wechsel bei den CEOs», begründete Robert Kuipers, Partner bei pwc vor den Medien in Zürich.

Nicht im Einklang mit Angestelltenlöhnen

Veränderung zeigen sich auch in der Struktur der Vergütungen: Die fixen Anteile sind grösser geworden. Die SMI-Unternehmen bezahlten ihren CEOs einen um 7,5 Prozent grösseren Fixanteil, die SMIM erhöhte die Basissaläre um fast ein Viertel.

Für die Gewerkschaft Travail.Suisse ist das unhaltbar, da die Entwicklung nicht im Einklang stehe mit den Lohnrunden bei den Angestellten. «Die Diskussionen um die Managerlöhne haben die hohen Vergütungen der obersten Chefs zwar etwas gebremst. Allerdings wurden durch die Diskussionen auch Begehrlichkeiten geweckt», sagt Gabriel Fischer, Leiter Wirtschaftspolitik auf Anfrage der sda. Darum bezahlten auch kleinere Unternehmen ihren Chefs heute deutlich mehr.

Gemäss pwc sind die Unternehmen in der Lohndiskussion als nächstes gefordert, den Dialog mit ihren Aktionären zu suchen. Nach dem Ja zur Abzockerinitiative im März 2013 stimmen die Aktionäre an der Generalversammlung nämlich bindend ab über die Vergütungen. «Die Aktionäre wollen wissen, wie Leistung und Vergütung zusammenhängen. Ein moderner Vergütungsbericht und ein Antrag an die Generalversammlung sollte daher nicht nur beschreiben, welcher Betrag bezahlt werden soll, sondern auch, warum», sagte Remo Schmid, Partner bei pwc vor den Medien in Zürich. (sda)

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