Hochtourige Arbeiten am Jakobshorn-Zubringer

Davos. – Bei der alten Pendelbahn, die von Davos Platz zur Mittelstation Jschalp auf dem Jakobshorn führte, war nicht nur der Lack ab. Der Transport war eine Zumutung. In den Kabinen fanden nur 50 Personen Platz, bei Grossandrang fühlte man sich eingequetscht wie in einer Sardinenbüchse. «Es bestand Handlungs-bedarf, deshalb haben wir auch relativ grosse Kabinen», sagt Jürg Müller, technischer Leiter der zur Davos Klosters Bergbahnen AG gehörenden Jakobshornbahn.

Die Kabinen der neuen Pendelbahn würden je 110 Personen Platz bieten, würden im Betrieb aber nur mit 100 Gästen gefüllt, so Müller. Er ist Projektmit-verantwortlicher für den Bau des neuen Zubringers und die Erneuerung der Tal- und Mittelstation.

Die Arbeiten müssen trotz des miserablen Wetters auf vollen Touren laufen denn Ziel ist, dass die neue Bahn spätestens an Weihnachten ihren Betrieb aufnehmen kann.

Materialseilbahn statt LKW-Fahrten

Mit den Arbeiten an der neuen Bahn und dem Neubau der Tal- und Mittelstation wurde kurz nach Ostern begonnen. Als grösste Herausforderung bezeichnet Müller die Logistik bei der auf 1931 Meter über Meer gelegenen Baustelle der Mittelstation. Der Beton muss in kurzer Zeit und der benötigten Menge auf den Berg transportiert werden.

Zur Jschalp führt jedoch nur eine schmale Alpstrasse, die nicht für schwere Lastwagen ausgelegt ist. Zudem hätten die Fahrten von Davos aus zu lange gedauert. «Der Beton wäre hart, wenn der per Lastwagen zur Mittelstation transportiert würde», erklärt Müller. Deshalb wurde eine Materialseilbahn erstellt, damit die Anzahl Transportfahrten und Helikopterflüge für das Baumaterial auf ein Minimum reduziert werden kann. «Wir sind froh, hatten wir den Gedankenblitz für die Materialseilbahn», so Müller. (béz)