×

Die Schweiz ist nach wie vor das reichste Land der Welt

Die Schweiz ist nach wie vor das reichste Land der Welt. Durchschnittlich hatte jede Einwohnerin und jeder Einwohner rund 250'000 Fr. auf der hohen Kante. Dies sind 19 Prozent mehr als im Jahr zuvor - allerdings vor allem wegen des starken Frankens.

Südostschweiz
14.09.11 - 16:44 Uhr

Bern. – Umgerechnet betrug das Pro-Kopf-Geldvermögen in der Schweiz 2010 gut 207'000 Euro. Weit abgeschlagen auf Platz zwei der Rangliste landen die USA. Die US-Bürger hatten durchschnittlich knapp 112'000 Euro gespart, etwas mehr als die Hälfte des Schweizer Vermögens.

In der Rangliste der reichsten Länder folgen Japan, Dänemark und die Niederlande, wie die zweite Ausgabe des «Global Wealth Reports» des Versicherungskonzerns Allianz zeigt. Die Studie untersucht die Vermögen der privaten Haushalte in 50 Ländern, die rund 90 Prozent des weltweiten Bruttoinlandprodukts und 68 Prozent der Weltbevölkerung abdecken.

Die Autoren weisen darauf hin, dass die Ausnahmestellung der Schweiz auch mit der starken Kapitaldeckung im Rentensystem zusammenhängt. Die Schweizer Pensionskassen verwalten rund 550 Mrd. Franken - ein Drittel der gesamten Schweizer Vermögen von rund 1900 Mrd. Franken. Auch ohne die Vorsorgegelder läge die Schweiz in der Rangliste aber noch weit vor den USA auf dem ersten Platz.

Vom Reichtum in der Schweiz profitieren fast alle ein bisschen. Nur ein Zehntel der Bevölkerung hatte 2010 gar kein oder nur ein kleines Vermögen. In Griechenland sind es inzwischen etwa 40 Prozent.

Was der Allianz-Bericht jedoch nicht sagt: Der Reichtum in der Schweiz ist extrem ungleich verteilt. Gemäss einer Studie der Grossbank Credit Suisse besitzt ein Prozent der Bevölkerung mehr als die Hälfte des gesamten Vermögens. Noch ungleicher ist der Reichtum nur in Singapur verteilt.

Trotzdem ist der Durchschnitts-Schweizer wesentlich reicher als der Durchschnitts-Weltbürger. Diese Schere schliesst sich aber zusehends: In Euro wuchs das Pro-Kopf-Vermögen in der Schweiz letztes Jahr um 1,4 Prozent. In Westeuropa lag das durchschnittliche Wachstum bei 3,1 Prozent. (sda)

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu MEHR