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Bestellt, bezahlt, betrogen

Immer mehr Schweizer shoppen im Internet. Das lockt Betrüger an: Sogenannte Fake-Shops lassen sich für Waren bezahlen, die aber nie geliefert werden.

Südostschweiz
29.09.14 - 20:01 Uhr

Bern. – Der «Kunde» wird hereingelegt. Er bestellt ein Produkt im Internet, bezahlt im Voraus (wofür er mitunter einen Preisnachlass erhält), wartet dann aber vergeblich auf die Lieferung. Fake-Shops – also gefälschte Internet-Verkaufsplattformen, die in betrügerischer Absicht «Kunden» hinters Licht führen – sind ein Ärgernis im Onlinehandel. Bei der Ombudsstelle E-Commerce oder bei der Koordinationsstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (Kobik) gehen praktisch täglich Meldungen von getäuschten Konsumenten ein.

Konstante Zunahme

Die Kobik spricht von «wöchentlich mehreren Meldungen» (fünf bis zehn), bei denen Kunden auf die Lieferung bereits bezahlter Artikel warten. Wobei nicht alle davon einen strafrechtlichen Hintergrund haben müssen – Lieferungen können schliesslich auch wegen Lieferengpässen oder dem Konkurs des Händlers ausbleiben. In den letzten Jahren konnte die Kobik eine konstante, leichte Zunahme solcher Meldungen feststellen. Die beliebtesten Artikel sind Kleider, Schuhe, Elektronik und Medikamente.

Allerdings ist bei der Interpretation dieser Zunahme Vorsicht geboten. Mehr Meldungen muss nicht zwingend mehr kriminelle Angebote im Internet bedeuten. Der Anstieg stehe vermutlich eher in Zusammenhang mit der allgemeinen Zunahme von Online-Einkäufen, vermutet man bei der Kobik. Die Meldungen widerspiegeln zudem lediglich das Meldeverhalten der Bevölkerung – und nicht die tatsächliche Zu- oder Abnahme des Phänomens Fake-Shops.

Tipps gegen Betrüger

Die Kobik raten Konsumenten, wenn möglich bei Shops zu bestellen, die bereits über eine positive Kundenbewertung verfügten. «Shops mit kriminellem Vorsatz werden in der Online-Gemeinschaft schnell an den Pranger gestellt, um dadurch andere Kunden zu warnen», erklärt Alexander Rechsteiner, Sprecher beim Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartement. Eine einfache Google-Abfrage mit dem Namen des Shops könne oft hilfreich sein.

Weiter sollte man Shops meiden, die nur die Möglichkeit der Vorauszahlung kennen. Muss trotzdem im Voraus bezahlt werden, sollten spezielle Zahlungsdienste (zum Beispiel Paypal) verwendet werden. (so)

Weitere Tipps zum Thema Onlinehandel gibt es hier.

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