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Amazon macht erneut hohen Verlust

Der aggressiv expandierende Online-Händler Amazon macht höhere Verlust als angenommen. Für das dritte Quartal wies der Konzern am Donnerstag ein Minus von unter dem Strich 437 Mio. Dollar aus. Das ist mehr als die Analysten erwartet hatten.

Südostschweiz
24.10.14 - 04:00 Uhr

San Francisco. – Amazon hatte die Anleger zwar auf rote Zahlen vorbereitet - das Unternehmen investiert kräftig, um seine Marktposition zu verteidigen und auszubauen. Doch mit so einem dicken Minus hatten Analysten nicht gerechnet. Anleger reagierten enttäuscht. Die Aktie fiel nachbörslich zwischenzeitlich um elf Prozent.

Trotz eines Anstiegs von 20 Prozent verfehlte der Online-Handelskonzern auch beim Umsatz (20,58 Mrd. Dollar) die Erwartungen der Investoren. Schliesslich blieb Amazon auch mit seiner Umsatzprognose für das wegen des Weihnachtsgeschäfts wichtigen vierten Quartals hinter den Erwartungen zurück.

Neue Geschäftsfelder öffnen

Amazon hatte in der Vergangenheit wiederholt Verluste ausgewiesen, weil der Konzern in neue Geschäftsfelder wie Smartphones, Tablets, Videospiele und TV-Serien investierte. Der US-Konzern stellt sich damit zwar sehr breit auf und ist dadurch rasant gewachsen.

Zuletzt wurden die Investoren aber nervös. Schon bei der Vorlage der Verlusts für das zweite Quartal, der mit 126 Mio. Dollar doppelt so hoch ausgefallen war wie erwartet, stürzte die Aktie um zehn Prozent ab. Seit Jahresbeginn haben die Anteilsscheine mehr als ein Fünftel eingebüsst.

Amazon hatte damals erklärt, die hohen Ausgaben belasteten zwar kurzfristig weiter die Bilanz. Langfristig werde sich dies aber rechnen.

Eine Milliarde für Twitch

Auch in den vergangenen drei Monaten hatte Amazon Geld investiert. So wurde das Billig-Smartphone «Firephone» auf den Markt gebracht, mit dem Amazon gegen Video- und Streamingdienste wie MaxDome oder Netflix antritt.

Ende August hatte Amazon beim grössten Zukauf seiner 20-jährigen Firmengeschichte fast eine Milliarde Dollar für die Videospiele-Plattform Twitch bezahlt. Damit sollen noch mehr eigene Inhalte angeboten werden, die dann auf Amazons Instant Video, dem Kindle-Tablet und der Fire TV Set-Top-Box laufen können. (sda)

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