×

40 Millionen für Cargo auf EuroAirport

Ein 40 Millionen Euro teurer Cargo Terminal soll ab Ende Januar 2015 dem Flughafen Basel-Mülhausen im Frachtgeschäft zu neuem Schub verhelfen. Der Güterumschlag auf dem EuroAirport (EAP) soll bis 2020 von heute weniger als 100'000 auf knapp 170'000 Tonnen ansteigen.

Südostschweiz
25.11.14 - 13:44 Uhr

Basel. – Von der Luftfracht aus der Region Basel werden heute nur gerade 19 Prozent per Flugzeug von Basel-Mülhausen transportiert. Der Rest wird per Lastwagen zu andern Flughafen wie Zürich, Frankfurt oder Amsterdam gebracht und von dort in alle Welt geflogen.

Auf Pharmaindustrie ausgerichtet

Bis 2020 will der EAP seinen Marktanteil bei der regionalen Luftfracht auf 50 Prozent steigern, wie Flughafendirektor Jürg Rämi am Dienstag vor den Medien sagte. Um dieses Ziel zu erreichen, hat der EAP den neuen Cargo Terminal insbesondere auf die Bedürfnisse der in der Region Basel verankerten Pharmaindustrie ausgerichtet.

So liegt die Temperatur im 21'000 Quadratmeter grossen Terminal permanent zwischen 15 und 25 Grad, was für heikle Pharmaprodukte wichtig ist. Insgesamt verfügt die Anlage über sieben Hallen mit je neun Lastwagen-Schleusen. Gleichzeitig können am Terminal zwei Vollfracht-Flugzeuge be- und entladen werden.

Dass die am Dienstag offiziell eingeweiht Frachtanlage bei der anvisierten Kundschaft gut ankommt, hat sich laut Rämi schon in den letzten Wochen abgezeichnet. So stieg im September die Zahl der reinen Frachtflüge pro Woche von einem auf vier.

Bis 2020 rechnet der Flughafendirektor mit 10 bis 12 solcher Vollfrachtflügen pro Woche. Als besonders wünschenswert bezeichnete Rämi eine Cargo-Verbindung nach Nordamerika.

Vorwärtsstrategie statt Aufgabe

Der Flughafendirektor geht davon aus, dass der Güterumschlag auf dem EAP dieses Jahr von rund 94'000 Tonnen auf 98'000 Tonnen ansteigen wird. Für 2015 sind dank dem neuen Cargo Terminal bereits 117'000 Tonnen budgetiert, und für 2020 werden gar 167'000 prognostiziert.

Dabei hätte es auch ganz anders kommen können. Da das Frachtgeschäft während Jahren vor sich hindümpelte, stand für den Flughafen auch die Aufgabe dieses Standbeins zur Diskussion. 2012 entschied sich der Verwaltungsrat jedoch für eine Vorwärtsstrategie bei der Fracht, und das Gremium gab grünes Licht für das 40-Millionen-Euro-Projekt.

Heute sind bereits 85 Prozent der neue Anlage an sieben Logistikunternehmen vermietet. Zwei Hallen liegen im französischen, fünf im schweizerischen Sektor des binationalen Flughafens. Rämi geht davon aus, dass sich auf dem EAP die Zahl der Arbeitsplätze im Frachtbereich bis 2020 auf 1800 verdoppelt.

Die alte Frachthalle, die den Bedürfnisse der Logistikbranche nicht mehr zu genügen vermochte, wird per Ende 2015 für rund 3 Millionen Euro umgebaut. Danach wird sie für die Expressfracht genutzt. (sda)

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu MEHR