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Schweiz Tourismus setzt auf die Schätze der Natur

Natur, Ruhe und unvergessliche Erlebnisse sollen diesen Sommer mehr Touristen in die Schweiz bringen. Schweiz Tourismus erwartet eine leichte Erholung bei den Gästezahlen.

Stefan
Schmid
21.04.17 - 16:15 Uhr
Wirtschaft
Die Ruhe der Natur soll neue Gäste ins Ferienland Schweiz bringen.
Die Ruhe der Natur soll neue Gäste ins Ferienland Schweiz bringen.
PER KASCH/swiss-image.ch

Der Winter gibt ein Comeback in der Schweiz: Schnee bis ins Flachland und Frost in den Nächten. Die Winterjacken und -schuhe werden wieder aus dem Keller geholt und frühmorgens die Scheiben des Autos von einer Eisschicht befreit. Manch einer dürfte da wehmütig in Richtung Sommer blicken.

 

Genau das haben die Verantwortlichen von Schweiz Tourismus am Donnerstag in Zürich getan – und die Werbetrommel für Sommerferien in der Schweiz gerührt. Die Marketingorganisation setzt dabei ganz auf Erlebnistourismus und die Naturschönheiten, die die Schweiz zu bieten hat.

 

«Die Natur will dich zurück» lautet das Motto der Sommer-Kampagne 2017, die insbesondere Naturliebhaber ansprechen soll und alles in allem Investitionen in Höhe von 45,5 Millionen Franken umfasst. Die spektakuläre Natur sei für die meisten Gäste das Hauptmotiv für eine Reise in die Schweiz, erklärte Jürg Schmid vor den Medien.

 

Der Direktor von Schweiz Tourismus sieht den Natur- und Erlebnistourismus zudem als Gegenbewegung zum weltweit boomenden Massentourismus. Die Sehnsucht nach Authentizität und Ruhe, das Entdecken von lokalen Kulturen und Bräuchen sowie die Schönheit der Natur und die Faszination der Tierwelt: Damit will die Schweiz bei den Gästen punkten. Denn: «Die Welt ist entdeckt, das Erlebnis ist der neue Luxus», zeigte sich Schmid überzeugt. Und etwas erleben, könne man gerade auch in Graubünden.

Schweiz-Tourismus-Direktor Jürg Schmid.
Schweiz-Tourismus-Direktor Jürg Schmid.
PRESSEBILD

«Digitale Reiseführer»

 

Um den Gästen die Entdeckung der Schweizer Naturschönheiten zu erleichtern, hat Schweiz Tourismus verschiedene Online-Plattformen entwickelt. Als eine Art «digitale Reiseführer»: etwa um eine Unterkunft mitten in der Natur zu finden, um – unterstützt von Einheimischen – lokales Handwerk hautnah erleben zu können oder um Wildtiere in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten. Hier eine Übersicht:

 

  • Auf der Plattform «My Swiss experience» (www.myswitzerland.com/myswissexperience) wurden mehr als 700 Erlebnisangebote zusammengetragen: von Abenteuer, Natur, Kultur, Kulinarik bis zu Erholung. Canyoning in der Viamala-Schlucht, der Besuch eines St. Galler Modeateliers, Kuh-Trekking im schaffhausischen Hemishofen, ein Alphorn-Workshop in Tschiertschen oder der höchstgelegene Kochkurs Europas auf 2200 Metern über Meer auf der Alp Laret im Unterengadin sind nur einige Beispiele der Angebote.

 

  • Wer schon immer mal Rothirsche, Steinböcke oder Gämsen in freier Wildbahn beobachten wollte, wird unter www.myswitzerland.com/wildtierbeobachtung fündig. Über 130 Angebote für Wildtierbeobachtungen in der ganzen Schweiz sind hier bei spezialisierten Anbietern buchbar. So kann man etwa mit einem Biologen auf Biber-Safari am Rhein gehen, im Unterengadin Schlangen und Eidechsen suchen – oder in Bergün Steinadler und Bartgeier.

 

  • Abgerundet wird das Erlebnisangebot von Schweiz Tourismus schliesslich mit einer Plattform für aussergewöhnliche Übernachtungsmöglichkeiten. Auf www.myswitzerland.com/alphuetten sind über 200 Alphütten aufgeführt, die gemietet werden können. Allein in Graubünden sind es über 60.

 

Hoffnung auf den Aufschwung

 

Auch dank dieser Erlebnis-Plattformen hofft man bei Schweiz Tourismus nach einer durchzogenen Wintersaison auf die Trendwende. Die Hotel-Logiernächte dürften im Sommer laut Prognose leicht zulegen: schweizweit um 1,4 Prozent, im Alpenraum um 0,8 Prozent. «Der Schweizer Tourismus wird Boden finden und zu einer sanften Erholung ansetzen», gab sich Schmid nach schwierigen Jahren im Zeichen der Frankenstärke optimistisch.

Auch im Bündner Tourismus wird es diesen Sommer endlich wieder aufwärts gehen. Davon ist Jürg Schmid überzeugt. «Wir werden etwas zwischen einer Stagnation und einem leichten Plus sehen», wagt er eine Prognose. Denn:

Viel hat sich im Sommertourismus speziell in Arosa getan. «Arosa zeichnet sich seit vielen Jahren als besonders innovativ aus», sagte Schweiz-Tourismus-Direktor Schmid im Gespräch mit «Südostschweiz Online». Ein Beispiel ist der geplante Bärenpark, der kommenden Sommer den Gästen seine Tore öffnen soll. Für Schmid ist der Park eine perfekte Mischung zwischen Bildung und Unterhaltung – und damit ein Erlebnis.

Die Sommer-Kampagne von Schweiz Tourismus «Die Natur will dich zurück» richtet sich in erster Linie an Gäste aus der Schweiz und aus Europa. Aber auch im asiatischen Raum steigt die Nachfrage nach Individualreisen.

Bei Schweiz Tourismus ist man davon überzeugt, dass die Gäste aus Asien und den USA diesen Sommer wieder ein starkes Wachstum bringen sollten. Die Nachfrage aus Deutschland hingegen dürfte erst gegen Ende Sommer anziehen. Ein grosses Fragezeichen gibt es wegen der Unsicherheiten um den Brexit schliesslich bei den britischen Gästen.

 

Und wo verbringt Schweiz-Tourismus-Direktor Jürg Schmid diesen Sommer die Ferien?

Alle Informationen zum Schweizer Tourismus-Sommer gibt es auf: www.myswitzerland.ch/sommer

Stefan Schmid ist Ressortleiter Wirtschaft für sämtliche Kanäle der Medienfamilie. Mehr Infos

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