×

Ein Filzbacher zeigt seine Krallen

Glarnerland macht erfinderisch – zumindest trifft dies auf Ruedi Menzi zu. 
Um etwa Arbeitern oder Jägern das Bewegen in unwegsamem Gelände zu erleichtern, hat er ein Allzweck-Schuheisen erfunden.

Südostschweiz
30.03.17 - 08:00 Uhr
La Quotidiana
Pressefoto
Pressefoto

von Paul Hösli

Ich bin schon stolz auf meine Erfindung», sagt Ruedi Menzi aus Filzbach. Der Inhaber eines Sportgeschäfts in Filzbach hat ein Allzweck-Schuheisen erfunden, welches für die Sicherheit von Wald- und Forstarbeitern, Jägern, Landwirten oder auch Wildheuern sorgen soll. Die Bergkralle ist ein komplett glarnerisches Produkt. Denn die Entwicklung und Herstellung macht die Goethe AG Metallwarenfabrik in Glarus, und für den visuellen Markenauftritt zeigt sich die Lemonbrain Gmbh, ebenfalls in Glarus ansässig, verantwortlich.

Mehr als ein Jahr und diverse Stunden haben er und die Entwickler in das Produkt investiert. Auch wenn er die Idee schon lange hatte, den Ausschlag zur Umsetzung gaben Arbeiter, die in Filzbach vor zwei Jahren Steinschlagnetze montierten. «Ich dachte mir, die armen ‘Cheiben’ müssen in diesem schwierigen Gelände ohne sicheren Halt arbeiten», erklärt Menzi. Es habe schon ähnliche Produkte gegeben, aber keines, wie es ihm vorschwebte. Einige seien fix mit dem Schuh verbunden gewesen und daher unangenehm zum Laufen, andere genügten Menzis Qualitätsanforderungen nicht. «Ich dachte, es muss doch etwas geben, das man gebrauchen kann.»

Sicherheit steht im Mittelpunkt

Ruedi Menzi hat die Absatzeisen von Jägern und auch Wald- und Forstarbeitern testen lassen – alle seien begeistert gewesen. Ob nun auf Stein, gefrorenem Boden, im Wald oder sonst in unwegsamem Gelände, die Bergkralle habe sämtliche Tests bestanden. Ein weiterer Vorteil der Bergkralle sei laut Menzi auch, dass sie situativ montiert und einfach wieder abgenommen werden kann. «Wie etwa zum Autofahren oder wenn die Arbeiter auf einem normalen Weg zum Arbeitsplatz ins Gelände gelangen müssen.»

«Reich werde ich vermutlich dennoch nicht mit ihr», sagt Ruedi Menzi mit einem Schmunzeln. Das sei aber auch nicht der Gedanke hinter seiner Erfindung, die Sicherheit für den Anwender stehe im Mittelpunkt. Dennoch möchte er seine Bergkralle eines Tages auch gern im Ausland anbieten. «Das Potenzial ist sicher vorhanden.»

Vorerst konzentriert er sich aber auf den Schweizer Markt, wie die Internationale Forstmesse im August in Luzern. An einer ähnlichen Messe in Chur hat Ruedi Menzi nämlich bereits viele Bergkrallen verkauft.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu La Quotidiana MEHR