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Kreuz mit dem «Kreuz», Eröffnung verschoben

Der Neustart des «Kreuz» in Jona verzögert sich um rund sechs Monate. Nach dem Mieterwechsel zeigte eine Begehung, dass ein «erheblich grösserer Unterhalts- und Erneuerungsbedarf» besteht. Das wird Hunderttausende Franken kosten.

Südostschweiz
29.03.17 - 19:27 Uhr
La Quotidiana

Da war die Zuversicht der Verantwortlichen der Stadt Rapperswil-Jona zu gross – oder die vorgängigen Abklärungen zu ungenau: Das Joner Zentrum «Kreuz» mit Restaurant, Bar, Hotelzimmern und Saal hätte nach einem Mieterwechsel am 1. April wiedereröffnet werden sollen. Das stellte der Stadtrat Ende Januar in Aussicht.

Nun legt die Stadt als Eigentümerin der Liegenschaft den Termin auf Ende September. «Gründe dafür gibt es verschiedene», wie es in einer Medienmitteilung heisst.

Erheblicher Erneuerungsbedarf

So seien die Übernahme der Liegenschaft von der bisherigen Mieterin, der Gastro Pacht AG, sowie die Sicherstellung der Reservationen für die Liegenschaftenverwaltung aufwendig und zeitintensiv gewesen. Und erschwerend habe sich ausgewirkt, dass der Konkursrichter die Auflösung der Gastro Pacht AG habe anordnen müssen.

Gemäss Auskunft von Bauchef Thomas Furrer zeigt sich nun auch, dass der Zustand der Liegenschaft einen erheblich grösseren Unterhalts- und Erneuerungsbedarf aufweist, als dies vor der Rücknahme des Mietobjektes angenommen werden konnte. Ursprünglich war man von einer «Pinselrenovation» ausgegangen, wie der ehemalige Stadtrat Markus Gisler immer gesagt habe.

Die Kosten wurden auf einige zehntausend Franken geschätzt. «Wir haben das vielleicht zu wenig genau analysiert», räumt Furrer ein. «Sonst hätten wir gleich einen höheren Kredit reingenommen.»

Bis zu einer Million Franken

Das ganze Ausmass habe sich erst gezeigt, als der frühere Mieter weg war und alle Räumlichkeiten und die Haustechnik des «Kreuz» zugänglich und sichtbar wurden. Unter anderem braucht es gemäss Furrer im Restaurant Unterhalt und Erneuerung, die Haustechnik soll verbessert werden, verschiedene Hinterräume zum Saal müssten erneuert sowie die acht Hotelzimmer und die Toiletten im UG renoviert werden.

Für einen erfolgreichen Neustart des Zentrums «Kreuz» soll für die bevorstehende Mietdauer von mindestens fünf Jahren eine optimale Ausgangslage geschaffen werden. Dies erfordere den Beizug eines Architekturbüros, um die «absolut notwendigen» baulichen und betrieblichen Massnahmen zusammenzustellen und die Kosten zu ermitteln. Zwischen 500 000 und einer Million Franken rechnet Furrer für den Unterhalt und die Erneuerung, aufgeteilt in drei Realisierungsphasen.

Und in zehn Jahren ein Neubau?

Wie viel die Stadt als Eigentümerin und die neue Mieterin, die Schlossrapperswil Gastro GmbH, berappen, kann Furrer noch nicht abschätzen.

Die Kostengrösse ist jedoch mit ein Grund für die Verzögerung. Denn es wird einen Kreditbeschluss erfordern, der dem fakultativen Referendum unterliegt. Das erfordert Zeit. Zusammen mit den baulichen Massnahmen schätzt der Bauchef rund sechs Monate.

Langfristig ist geplant, das «Kreuz» durch einen Neubau zu ersetzen. Die jetzige Erneuerung mache aber trotzdem Sinn. «Denn bis ein allfälliger Neubau steht, dauert es erfahrungsgemäss rund zehn Jahre», so Furrer.

Zunächst würden nun die Vorarbeiten für die Investorenausschreibung an die Hand genommen. «Aber nicht mit Hochdruck, sondern im Sinne einer mittel- bis langfristigen Planung.» (snu)

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