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Ein Schmerkner schnappt der Billag den Auftrag weg

In Zukunft treibt die Serafe AG in der Schweiz die Radio- und Fernsehgebühren ein. An der Spitze des Unternehmens steht der Schmerkner Werner Krauer. Seine Freude über den Coup ist gross.

Südostschweiz
28.03.17 - 11:30 Uhr
La Quotidiana
Werner Krauer: Der in Schmerikon aufgewachsene 51-Jährige löst mit seiner Firma die Billag ab.
Werner Krauer: Der in Schmerikon aufgewachsene 51-Jährige löst mit seiner Firma die Billag ab.

Die Billag ist zum Synonym für das Eintreiben von Radio- und Fernsehgebühren geworden. Doch das ändert sich bald, der Bund hat den Auftrag neu vergeben. Statt der Billag erhielt diesen die Serafe AG – sie ist eine extra dafür gegründete Tochterfirma der Secon AG in Fehraltorf. Kopf des KMU ist der 51-jährige Werner Krauer – ein Schmerkner, der in Pfäffikon lebt.

Billag macht dicht

Die neue Aufgabe will Krauer mit nur 37 Angestellten meistern – deutlich weniger als die rund 230 Billag-Mitarbeiter in Freiburg. Wie geht das? Mit der Änderung des Radio- und Fernsehgesetzes, die 2015 vom Volk angenommen wurde, löst eine allgemeine Abgabe die bisherige Empfangsgebühr für Geräte ab. Weil künftig alle Haushalte zahlen müssen, entfallen Aufgaben wie etwa die Kontrollen. Ein Vergleich zwischen der Serafe-Offerte und den heute von der Billag wahrgenommenen Aufgaben ist deshalb unzulässig. Die grosse Verliererin des Deals, die Billag, wird voraussichtlich Ende 2018 geschlossen.

«Entscheidende Punkte für den Gewinn der Ausschreibung könnten unsere Erfahrung mit dem sicheren Datenaustausch, unsere Flexibilität mit der eigenen IT-Lösung und unsere Referenzen aus ähnlichen Geschäften mit Gesundheitsversicherern gewesen sein», so Krauer.

Vertrag noch nicht unterschrieben

Gegenwärtig arbeitet die Serafe AG an einem Kommunikationskonzept. Krauer will in allen Landesteilen eine möglichst hohe Akzeptanz erreichen. «Wir sind überzeugt, dass diese vorab über gute Leistungen erreicht werden kann.» Der Vertrag mit dem Bund ist allerdings noch nicht unterschrieben. Krauer rechnet damit, dass dies im Mai oder Juni erfolgen wird. Dann will er damit beginnen, neue Mitarbeiter einzustellen. Das neue Abgabesystem wird voraussichtlich 2019 in Kraft treten.

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