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Vom Geldmangel zur Überzeichnung

Die Aktienzeichnung der neuen Diavolezza Lagalb AG hat mehr als erfolgreich geendet: Mit 1,8 Millionen Franken wurden die angestrebten 1,43 Millionen Franken übertroffen. Nun gibt es eine zweite Aktienkapitalerhöhung.

Südostschweiz
01.03.17 - 12:42 Uhr
La Quotidiana
Die Lagalbbahn ist gerettet, das Gebiet sucht seine Berufung. Archivbild
Die Lagalbbahn ist gerettet, das Gebiet sucht seine Berufung. Archivbild
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3610 Namenaktien à 500 Franken für die neue Diavolezza Lagalb AG sind bis zum Ende der Frist gestern gezeichnet worden. Mit einem Gesamtbetrag von 1,805 Millionen Franken wurde das Ziel von 1,43 Millionen deutlich übertroffen, schreibt die Corvatscha AG in einer Mitteilung.

Und das Aktienkapital könnte gar um mehr als zwei Millionen Franken erhöht werden; denn anfangs April wird die Gemeindeversammlung von Pontresina über eine Beteiligung von 250'000 Franken abstimmen. «Wir sind überwältigt vom grossen Engagement für die Lagalb und Diavolezza. Das hat unsere Erwartungen bei weitem übertroffen», wird Markus Moser in der Mitteilung zitiert.

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70 Ideen

Der künftige Direktor der neuen Diavolezza Lagalb AG will die Aktienzeichnungen nun aber nicht kürzen, wie das ordnungsgemäss der Fall sein müsste. Der Verwaltungsrat hat eine zweite Aktienkapitalerhöhung von 0,625 Millionen Franken beschlossen, damit alle Aktionäre ihre Aktien auch tatsächlich erhalten.

Was mit die Bergbahnen am Berninapass künftig bieten, ist noch nicht ganz klar. 70 Ideen sind bisher eingegangen. Freeride- und Mountainbike-Angebote sowie die Reaktivierung des Club 8847 sind vielgenannte Ideen. Weiter besteht das Bedürfnis, die Diavolezza und Lagalb besser miteinander zu verbinden. Im Sommer, wenn der Wechsel der Bergbahnen Diavolezza und Lagalb zur neuen Betriebsgesellschaft vollzogen ist, wollen die neuen Betreiber bekannt geben, in welche Richtung sich die Bergbahnen künftig ausrichten werden.

Unternehmerfamilie Niarchos

Die 1963 gegründete Lagalp-Bahn konnte in der über 50-jährigen Geschichte nicht wirklich rentabel betrieben werden. Allerdings schossen nach Bekanntwerden der Schliessungspläne per Ende April letzten Jahres lokale Initiativen aus dem Boden, um die Lagalp als Winterdestination zu retten.

Gerettet wurde die Bahn schliesslich mit einer Bergbahnen-Rochade. Die Piz Nair AG verkaufte ihre Anlagen im St. Moritzer Skigebiet Corviglia an die Engadin St. Moritz Mountains und erwarb im Gegenzug deren Bahnen auf der Diavolezza und der Lagalb. Initiiert worden war der Deal durch die griechische Unternehmerfamilie Niarchos, welche die Mehrheiten an der Piz Nair und am Schwesterunternehmen Corvatsch hält. (so)

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