×

Immer weniger Gäste übernachten in Amden

Die Anzahl Übernachtungen in Hotels im Kanton ging im vergangenen Jahr um 0,3 Prozent zurück. Den stärksten Rückgang in der Region verzeichnet Amden. Der Grund dafür ist schnell gefunden.

Südostschweiz
25.02.17 - 14:00 Uhr
La Quotidiana
Jetzt ein Asylheim: Das Kurhaus Bergruh lockt keine Touristen mehr an. (Archivbild)
Jetzt ein Asylheim: Das Kurhaus Bergruh lockt keine Touristen mehr an. (Archivbild)

In der Schweiz gab es im vergangenen Jahr rund 35,5 Millionen Logiernächte – dies entspricht einem Rückgang von 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Genau in diesem nationalen Schnitt liegt der Kanton St. Gallen. Hier verbuchten die Hotels rund 3000 Nächte weniger.

Im Linthgebiet sticht vor allem Amden negativ heraus. Verzeichnete die Gemeinde am Walensee 2015 noch fast 18 000 Logiernächte, waren es im Folgejahr nur noch rund 14 000. Dies entspricht einem Rückgang von etwas über 22 Prozent. Der Grund liegt allerdings auf der Hand. «Die sinkenden Zahlen hängen mit der Schliessung des  Kurhauses Bergruh zusammen», erklärt Thomas Exposito, Geschäftsführer von Amden und Weesen Tourismus. Ohne das mittlerweile als Asylheim genutzte Kurhaus wären die Zahlen gemäss Exposito positiv: «Die restlichen Hotels haben neun Prozent mehr Logiernächste.»

Schliessung als Sahnehäubchen

Der erhebliche Rückgang sei durch die Schliessung der Bergruh absehbar gewesen. Allerdings seien die Logiernächte nur eine Seite der Medaille. «In Amden gibt es viele Ferienhäuser und Möglichkeiten für Gruppenübernachtungen. Diese Übernachtungen werden in der Statistik nicht aufgeführt», so Exposito. Deshalb seien die Zahlen des Bundesamts für Statistik nur bedingt aussagekräftig.

Bereits in der Vergangenheit und somit vor der Schliessung des Kurhauses waren die Zahlen in Amden rückläufig. «Viele Kleinbetriebe und Pesionen schliessen, weil sie keine Nachfolger finden», sagt Exposito. Dies sei der Grund für die kontinuierliche Abnahme der Logiernächte. «Dass dann mit der Bergruh der grösste Betrieb im Dorf schliesst, ist noch das Sahnehäubchen.» (due)

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu La Quotidiana MEHR