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Die Tage der Anlagen auf der Sägerei-Brache sind gezählt

Jetzt wirds konkret: Der Kanton hat die Abbrucharbeiten für die ehemalige Grosssägerei in Domat/Ems öffentlich ausgeschrieben. Der Rückbau ist nur die erste Etappe auf dem Areal.

Südostschweiz
09.02.17 - 10:30 Uhr
La Quotidiana
Der letzte Zeuge: Die Werkhalle auf dem Emser Sägereiareal wird bald abgebrochen.Bild Olivia Item
Der letzte Zeuge: Die Werkhalle auf dem Emser Sägereiareal wird bald abgebrochen.Bild Olivia Item

Bald zehn Jahre ist es her, dass in Domat/Ems die Grosssägerei Stallinger Swiss Timber den Betrieb aufgenommen hatte. Seit einem Jahrzehnt also gibt es das Sägereigebäude – von dieser Zeit wurde es gerade einmal dreieinhalb Jahre lang seinem Zweck entsprechend genutzt. Seit dem Konkurs der Stallinger-Nachfolgerin Mayr-Melnhof im Dezember 2010 ist die Halle ungenutzt. Die Anlagen wurden vor bald sieben Jahren verkauft und sägen heute in Florida.

Jetzt beginnt der Rückbau

Das kantonale Amt für Wirtschaft und Tourismus (AWT) hat gestern im Kantonsamtsblatt die Abbrucharbeiten für die Werkhalle öffentlich ausgeschrieben. In einem ersten Schritt geht es laut AWT-Leiter Eugen Arpagaus um den Rückbau der Halle samt umgebenden Plätzen und den Ausbau der Werkleitungen.

Mit dem Abbruch der Halle und der Plätze soll es laut Arpagaus zügig vorangehen. Bereits in der zweiten Hälfte des laufenden Jahres soll eine neue Erschliessungsstrasse gebaut werden. Diese führt zur geplanten, hochmodernen Fabrik der Hamilton Ems AG.

Hamilton investiert auf dem früheren Sägereiareal rund 35 Millionen Franken; 100 neue Arbeitsplätze sollen entstehen. Die Vorarbeiten dafür haben bereits begonnen. Im Dezember hatte Hamilton-CEO Andreas Wieland erklärt, Weihnachten schon dieses Jahr im neuen Bau feiern zu wollen (Südostschweiz-Ausgabe vom 14. Dezember).

Hamilton – und Interessenten

Die Bauarbeiten an der Hamilton-Fabrik und der Abbruch der bestehenden Anlagen verlaufen teilweise parallel. Weitere Unternehmen, die sich auf dem einstigen Grosssägerei-Areal niederlassen, sind derzeit noch nicht bekannt. Ziel sei die Ansiedelung von hochwertigen, wertschöpfungsintensiven und exportorientierten Firmen, sagt Arpagaus.

Bei der Übernahme der Baurechte für das Sägereigelände im Herbst 2015 war die Bündner Regierung davon ausgegangen, dass der Rückbau der Anlagen und die Begrünung des Geländes mit zwischen zwölf und 23 Millionen Franken zu Buche schlagen werden. Wie viel die jetzt anstehende erste Renaturierungsetappe kosten wird, vermag Arpagaus noch nicht zu sagen. «Erst die eingehenden Offerten werden Aufschluss über die effektiven Abbruchkosten geben.»

Noch immer ein wenig Holz

Die Pläne des Kantons für das Areal in Domat/Ems sehen vor, dass zwölf der insgesamt 20 Hektaren Land für Ansiedelungen diverser Branchen zur Verfügung stehen. Acht Hektaren sind nach wie vor für ein allfälliges, redimensioniertes Sägewerk reserviert. Die Firma Pfeifer, welcher der Kanton die Baurechte abgekauft hat, hat für diesen Teil ein Vorkaufsrecht.

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