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Pleiten-, Pech- und Pannenserie der SBB im Glarnerland

Die SBB sind pünktlich wie eine Schweizer Uhr – von wegen: Im Glarnerland häufen sich die Zugsverspätungen
und -ausfälle. Am Dienstag musste schon zum zweiten Mal in diesem Winter eine S-Bahn abgeschleppt werden.

Südostschweiz
02.02.17 - 05:00 Uhr
La Quotidiana
Ein Zug im Bahnhof von Glarus. Bild Pascal Landert
Ein Zug im Bahnhof von Glarus. Bild Pascal Landert

Dienstagabend – Durchsage der SBB: «Die S 25 nach Linthal, Abfahrt 21.18 Uhr ab Glarus, verkehrt neu auf Gleis 2.» Kurz zuvor fährt auf Gleis 1 ein Rettungszug aus Rapperswil Richtung Schwanden. Und in Glarus erfolgt die Information: «Die S 25 nach Linthal fährt circa 20 Minuten später ab.» Der Grund: Im Glarnerland ist ein Zug stecken geblieben. Mit halbstündiger Verspätung kann die S 25 Glarus dann aber doch noch verlassen. «Kurz nach 20 Uhr gab es eine Fahrzeugstörung einer S-Bahn zwischen Linthal und Glarus», bestätigt SBB-Sprecher Daniele Pallecchi. Und: «Die SBB führt täglich rund 9000 Züge auf einem der am dichtesten befahrenen Netze der Welt. Da kann es dann und wann zu Störungen kommen.»

Zu einer Störung kommt es am Dienstag im Glarnerland schon kurz nach Mitternacht. Um 0.11 Uhr wäre die fahrplanmässige Abfahrt ab Linthal Richtung Ziegelbrücke. Doch die S 6 steht im Endbahnhof still. Auf den Perrons warten Passagiere. Auf dem Bahnsteig in Leuggelbach geht um halb ein Uhr das Licht aus. Der Zug fährt mit 30-minütiger Verspätung dann doch noch im Dunkeln vor. 

Zugspannen (fast) Alltag

Defekte Lokomotiven, ausfallende Züge und Verspätungen scheinen in jüngster Zeit im Glarnerland (fast) zum Alltag zu gehören. Erst am 14. Januar dieses Jahres bleibt in Linthal eine Zugskomposition hängen – ausgerechnet an einem Samstag während der Rush Hour – auf dem Bahnübergang bei der Linthal-Braunwaldbahn-Station. Für die Skifahrer aus Braunwald gibt es zwei Stunden lang kein Fortkommen mehr. Den Gestrandeten offeriert die Standseilbahn Gratis-Kaffee. «Natürlich mussten unsere Gäste auch die Parkgebühr nicht bezahlen», sagt Geschäftsführer René Marfurt. 

Zu einem Zwischenfall kam es auch in der Nacht auf den 17. Dezember 2016. Ein Güterzug rammt zwischen Ziegelbrücke und Schänis ein Auto, das auf dem Bahnübergang stecken geblieben ist. Gleichentags kollidierte zwischen Luchsingen und Diesbach eine S-Bahn mit einem Hirsch. Auch dieser Zug musste abgeschleppt werden.

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