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Markt mit Zukunft?

Das Projekt Markthalle Glarus soll nicht an bürokratischen Hürden scheitern. Doch es gibt noch einige offene Fragen und Baustellen.

Südostschweiz
01.02.17 - 18:01 Uhr
La Quotidiana
Frische Ware, netter Plausch: In die Markthalle in Glarus kommt man nicht nur zum Einkaufen. Bild Sasi Subramaniam
Frische Ware, netter Plausch: In die Markthalle in Glarus kommt man nicht nur zum Einkaufen. Bild Sasi Subramaniam

Der Andrang an den Ständen in der Markthalle Glarus ist gross. Seit Mitte Januar ist Leben eingezogen in die alte Post Glarus. Jeweils mittwochs und samstags gibt es dort frisches Brot, regionales Obst und Gemüse, Fleisch, Handarbeiten und vieles mehr. Doch das ist bald wieder vorbei. Vorerst jedenfalls. Denn die Bewilligung der Gemeinde für eine Zwischennutzung des Gebäudes endet Anfang April. Gemeinde und Initianden wollen noch diesen Monat entscheiden, wie es nach der erfolgreichen Testphase weitergehen kann. 

«Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg», sagt Markthallen-Initiant Fritz Pechal, der die Zusammenarbeit mit der Gemeinde bisher als positiv beschreibt. «Ich bin guter Hoffnung, dass wir gemeinsam eine Lösung finden», zeigt er sich optimistisch. Zwar wäre es schade, wenn man die Markthalle kurzzeitig schliessen müsste, aber wenn es nicht anders geht ... «Nach dem grossen Erfolg in den letzten Wochen sind die Pläne für eine dauerhafte Nutzung konkreter denn je. Und wir sehen ja ein, dass es Normen und Regeln gibt, die von allen eingehalten werden müssen.»

Die Idee könnte kopiert werden

Die grösste Herausforderung sieht die Gemeinde nicht in den gesetzlichen Rahmenbedingungen und Auflagen. Viel schwieriger sei es, das Projekt auf finanziell tragbare Beine zu stellen. Der Gemeinderat könne sich vorstellen, «einen Beitrag zur Anschubfinanzierung zu prüfen». Das könne er aber erst dann, wenn das konkrete Projekt der Initianten vorliege. Genau das ist nun das grosse Ziel der Markhallen-Macher. Denn: «Wenn wir es jetzt nicht machen, dann kommt vielleicht ein anderer», befürchten Pechal und die Marktfahrer. «Denn auch die Grossverteiler und andere Firmen merken ja, dass die Testphase erfolgreich läuft.»

«Wir werden jetzt Gas geben», betont Pechal. «Ab April gibt es den Wochenmarkt, den wir auf keinen Fall konkurrenzieren wollen, erstmal wieder auf dem Rathausplatz.»

Pechal wünsche sich eine breite Verankerung des Projekts in der Bevölkerung. Vielleicht sogar in Form einer Aktiengesellschaft. Bisher habe er nur positive Reaktionen auf die Markthalle erhalten. Nicht nur von den Marktbesuchern, sondern auch von anderen Lädelern. «Einige sagten mir sogar, sie hätten mehr Umsatz im Januar gehabt als je zuvor. Ich denke, am Ende profitieren alle von mehr Einkäufern im Ort.»

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