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Mehr Selbstanzeigen wegen Steuerhinterziehung

Im Kanton St. Gallen nahm die Anzahl reuiger Steuersünder im Jahr 2016 zu – insgesamt 582 Selbstanzeigen gingen bei der Staatsanwaltschaft ein. Erst einmal gab es mehr Selbstanzeigen.

Südostschweiz
19.01.17 - 15:31 Uhr
La Quotidiana
Alle Jahre wieder: Nicht alle füllen die Steuererklärung ehrlich aus.
Alle Jahre wieder: Nicht alle füllen die Steuererklärung ehrlich aus.

Bei den 582 Selbstanzeigen ging es um nicht versteuerte Vermögenswerte in der Höhe von 169 Millionen Franken. Der Kanton und die Gemeinden haben dadurch Mehreinnahmen von knapp 6 Millionen Franken. Am meisten Selbstanzeigen gab es bisher im Jahr 2010. Damals zeigten sich 624 Steuersünder selber an. Betreffend der verschwiegenen Summen war das Jahr 2014 Spitzenreiter – 405 Millionen Franken an Vermögenswerten verheimlichten die 575 Steuerhinterzieher damals.

Spitzenreiter Fürstentum Lichtenstein

Verantwortlich für die hohe Zahl an straflosen Selbstanzeigen sind mutmasslich das Inkrafttreten des Abkommens über den automatischen Informationsaustausch mit den 28 EU-Mitgliedstaaten und weiteren Partnerstaaten per 1. Januar 2017, die hohe mediale Beachtung, die Diskussion um die Aufhebung des innerstaatlichen Bankgeheimnisses sowie der generelle Trend zu mehr Transparenz.

Auffallend ist, dass über 40 Prozent der hinterzogenen Vermögen aus dem Fürstentum Lichtenstein stammen. Grund für die erhöhte Anzahl Selbstanzeigen aus dem Fürstentum ist gemäss dem Schreiben der St. Galler Staatsanwaltschaft, dass auch zwischen dem Land und der Schweiz Gespräche über einen automatischen Informationsaustausch betreffend Steuersünder am laufen sind.

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