Post-Agentur funktioniert – doch nicht für alle Geschäfte

Für ihre Schliessungspläne wolle die Post nun auch noch den Kanton einspannen. Das hat die SP des Kantons Glarus schon im November 2016 in einer Interpellation geschrieben: «Grund für diese Gespräche dürfte sein, dass die Post zunehmend Schwierigkeiten hat, Poststellenschliessungen durchzusetzen.» Der Widerstand in der Bevölkerung und in den Gemeinden werde grösser. 

Dass Kanton und Gemeinden mit der Post an einem Tisch gesessen haben, wird bestätigt. Mit den Rückmeldungen der Gemeinden soll eine gemeinsame Stellungnahme nach Bern geschickt werden.

Da Schlangen – dort Flaute

In der Facebookgruppe «Du bisch usem Glarnerland, wenn ...» gehen die Wogen zu Teil hoch. Reto Luchsinger, ruft zur Gründung einer Postpartei auf, die sich gegen die Reduktionen wehren soll. Eine Bloggerin erklärt, Netstal dürfe auf keinen Fall schliessen: «Es gehen viele von Ennenda und Glarus nach Netstal und erledigen ihre Einzahlungen. Denn in Glarus hat man zeitweise extrem lange Wartezeiten.»

Doch Marcel Cattin hat Verständnis für die Postoberen: «Na ja, es sind statistisch immer weniger, die am Schalter den Zahlungsverkehr erledigen. Das ist leider der Lauf der Zeit.»

Ein Vorteil für den Dorfladen

Während mancherorts das Lädelisterben beklagt wird, trägt an anderen Orten die Postagentur dazu bei, dass der Laden etwas bessere Überlebenschancen hat. «Es ist sicher für uns ein Vorteil, dass wir die Postagentur führen können», sagt Silvia Hösli, die in Haslen den Dorfladen führt. 

Ein Augenschein in ihrem Laden zeigt, dass das Wichtigste zu haben ist. Es bleiben aber auch Lücken. Die sich künftig auch in Netstal, Mollis, Linthal und Braunwald auftun dürften. Sie sind auf der Liste der künftigen Agenturen, wie die «Südostschweiz» weiss. (fra)