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Im Engadin herrscht digitale Aufbruchstimmung

Im 2017 starten Mia Engiadina und ihre Partner mit konkreten Projekten durch. So werden gleich zwei Informatik-Kompetenzzentren realisiert.

Südostschweiz
30.12.16 - 10:37 Uhr
La Quotidiana

Seit August gibt es den Mountain Hub im Zentrum von Scuol. Dieses bietet schnelles Internet, Kaffee und eine Auswahl an Arbeitszonen an. Es ist das erste, für alle sichtbare Teilprojekt von Mia Engiadina. «Immer mehr Leute finden sich hier ein, um zu arbeiten und sich auszutauschen», sagt der operative Leiter Cla Mosca. Einer von ihnen ist auch der Mia Engiadina-Initiant Jon Erni. Er ist in führender Position bei Microsoft Schweiz tätig und arbeitet nun regelmässig von Scuol aus. Wenn alles nach Plan läuft, werden bald weitere namhafte Firmen ihre Ideen im Engadin statt im Unterland entwickeln. Familien werden für die Wintermonate nach Scuol ziehen, weil das schnelle Internet den flexiblen Arbeitsort möglich macht. Eine Aargauer Familie hat es vorgemacht.

Glasfaser für das Engadin 

Ziel von Mia Engiadina ist, das Engadin in den nächsten zwei Jahren von La Punt bis Samnaun mit Glasfaser zu erschliessen. Den Anfang machen Zuoz, S-chanf, Scuol, Ftan und punktuell Zernez. Im Unterengadin geschieht die Erschliessung an das Glasfasernetz unter der Führung und im Rahmen des Investitionsbudgets von Energia Engiadina, im Oberengadin tätigen die Gemeinden die Investitionen in die Grundinfrastruktur. «Wir möchten Glasfaser in die Häuser bringen», erklärt Erni. Geplant sind auch mehrere Hotspots für Public W-LAN. 

Es gehe darum, für die Bedürfnisse der nächsten Jahre vorzusorgen, meint Erni. Es gehe auch darum, einen wesentlichen Teil der Wertschöpfung in der Region zu behalten sowie verschiedene Partnerschaften einzugehen, um die Jugend zu unterstützen. Das jüngste Beispiel ist die Partnerschaft mit dem Hockeyclub Engiadina. 

Lehrplan 21 als Chance

Ab 2017 werden in Zusammenarbeit mit Mia Engiadina zwei Informatik-Kompetenzzentren errichtet, eines im Lyceum Alpinum Zuoz, das andere am Hochalpinen Institut Ftan. Im Zusammenhang mit dem Lehrplan 21 sollen alle Schulen im Tal, aber auch Lehrer aus dem ganzen Kanton davon profitieren können. Die ersten regulären Lehrgänge sind für 2018 geplant. Im nächsten Jahr werden weiter konkrete Angebote für den Gesundheitsbereich ausgearbeitet, damit das Engadin auch für Senioren noch attraktiver wird.

Für Fleischproduzent Ludwig Hatecke ist Mia Engiadina ein Symbol für den Aufbruch im Tal, für Innovation und Kreativität. Hatecke wird nächstes Jahr nach Zürich expandieren. «Ich werde die Idee von Mia Engiadina zu meinen Kunden tragen», verspricht er. (fh)

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