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Danuser kritisiert Strategie von Graubünden Ferien

Der ehemalige St. Moritzer Kurdirektor Hans Peter Danuser geht auf Konfrontationskurs mit der touristischen Marketingorganisation Graubünden Ferien (GRF): Konkret geht es dabei um die neue Werbestrategie von GRF. Darin kämen global bekannte Bündner Marken gar nicht erst vor, sagt er.

Südostschweiz
27.12.16 - 11:05 Uhr
La Quotidiana

Die neue GRF-Strategie konzentriert sich voll und ganz auf sogenannte Neigungsgruppen (Bike, Wandern, Wintersport usw.). Wenig bis gar keine Freude daran hat Hans Peter Danuser. Es sei zwar richtig, dass nun auch Graubünden Ferien diesen Weg beschreiten wolle, sagt der langjährige Tourismusdirektor des Weltkurortes St. Moritz. «Neigungs- oder Zielgruppen zu bewerben, machen heute aber alle», stellt er fest. Graubünden müsse etwas anderes machen und dabei auf seine starken, global positionierten Marken setzen: Wie jene von Davos-Klosters, St. Moritz, der Rhätischen Bahn mit dem Glacier- oder Bernina-Express, Heidi oder Schellen-Ursli. Doch davon sei in der neuen Strategie nichts auszumachen, so Danuser.

Danuser befürchtet ausserdem, dass der Kanton St. Gallen mit dem geplanten Bau einer 100 Millionen Franken schweren Heidi-Erlebniswelt auf dem Flumserberg dem Maienfelder Heididorf das Wasser abgraben könnte. Und zwar weil die St. Galler dann die Marke für sich beanspruchen würden. Danuser: «Wenn sie Investoren finden, sieht es für Graubünden und die Herrschaft in Sachen Heidi schlecht aus.»

Bei Graubünden Ferien verteidigt man die Strategie. Die Nutzung von bekannten Marken sei zwar wichtig und sie müssten mit Produkten verknüpft werden, heisst es. Man wolle bei den beworbenen Neigungsgruppen aber das Produkt in den Vordergrund stellen. Denn eine Marke ohne Inhalte nütze dem Tourismus kaum etwas. (mo)

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