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Züllig: «Schweizer kompensieren ausländische Gäste»

Immer weniger Chinesen besuchen die Schweiz. Das haben die Schweizer Hotels in der Sommersaison zu spüren bekommen. Dafür haben sich europäische und inländische Gäste öfters in die Schweizer Hotelbetten gelegt. Der höchste Schweizer Hotelier, Andreas Züllig, nimmt Stellung.

Südostschweiz
05.12.16 - 15:59 Uhr
La Quotidiana

Die Schweizer Hotellerie hat in der touristischen Sommersaison 2016 die Zurückhaltung von chinesischen Ferienreisenden zu spüren bekommen. Die Chinesen übernachteten über einen Fünftel weniger häufig in der Schweiz als in der Vorjahressaison. Der Rückgang schenkt  ein, sind doch die Chinesen mit 760'765 Logiernächten die viertgrösste Gästegruppe nach den Deutschen, Amerikanern und Briten. Das geht aus den provisorischen Zahlen hervor, die das Bundesamt für Statistik (BFS) am Montag veröffentlichte. Auch die Buchungszahlen von Indern oder Reisenden aus den Golfstaaten gingen zurück. 

Der Präsident von Hotelleriesuisse und Gastgeber des Hotels Schweizerhof auf der Lenzerheide, Andreas Züllig, nimmt im Interview Stellung zu den neuesten Gästezahlen und erklärt, weshalb die Schweizer Hotels weniger Gäste aus China verbucht haben.

Schweiz Tourismus geht allerdings davon aus, dass schon bald wieder mehr Chinesen in die Schweiz reisen, wie Sprecher Markus Berger auf Anfrage der Schweizer Nachrichtenagentur sagte. Einerseits dürfte sich grundsätzlich das Sicherheitsgefühl verbessern. Andererseits positioniere sich besonders die Schweiz als sichere Destination.

Mehr inländische Gäste

Die Schweizer Hotellerie verzeichnete unter dem Strich mit 20 Millionen Logiernächten einen Rückgang um 0,2 Prozent. Einen stärkeren Einbruch verhinderten inländische Gäste, die das sonnige Wetter in der Schweiz insbesondere in den Bergen genossen. Sie übernachteten 1,3 Prozent häufiger in Hotels und Kurbetrieben. 

Im Kanton Graubünden haben 3,5 Prozent mehr inländische Gäste übernachtet. Für die Zukunft zeigt sich Hotelleriesuisse optimistisch. Die globale Tourismusnachfrage ziehe tendenziell an. Die kommende Wintersaison dürfte sich günstiger entwickeln als die letztjährige. Eine generelle Stabilisierung werde sich vermutlich aber erst in der mittleren Frist einstellen.

 

 

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